Es razt a wengl

Es razt a wengl

Das ist die das steirische Gegenteil von „es flutsch“ und beschreibt unsere WoMo-Tour ganz gut. Auch die Stimmung ist mitunter leicht gereizt, wenn wir uns zwischen lauter bescheidenen Varianten nicht entscheiden können. Dass das Auto bereits seine Macken hat – und das in seinem erst 3. Lebensjahr – machts nicht besser. Vor allem das Pfeifen der zentralen Dachluke ab Tempo 100 macht das Fahren zu einer akustischen Zen-Übung. Vom Hörspiel haben wir schon in Wiener Neudorf Abstand genommen, wir verstehen ja nicht mal, was die Frau im Navi uns sagt. In jeder ausreichend engen Kurve tropft es aus dem vorderen Innenlicht und der viele Regen füllt es immer wieder voll – danke. Auch der Kühlschrank braucht besondere Zuwendung sonst kühlt er nicht, und letzte Nacht hat doch tatsächlich jemand unser Stromkabel abgesteckt!

Alles in allem razts hoit. (Hab ich mich übrigens schon ausreichend über die italienischen Autofahrer aufgeregt? Disziplinlos, viel zu schnell, ja nicht nachgeben, Kolonne rechts überholen und dann reinzwicken…die Sorte halt.)

Die Sonnenseite

Dafür haben wir heute einen sehr schönen Golfplatz in Mailand – tatsächlich ein Parklandkurs in der Stadt – gespielt: Le Rovedine. Super Zustand trotz des vielen Regens. Die 7 Trilliarden Minkerln, die in Auge und Ohren und Mund geflogen sind, haben uns davon abgehalten allzu viel zu sprechen. Wäre aber eh nicht möglich gewesen, da unser Flightpartner, ein Local, offenbar für die Speedgolfmeisterschaften trainiert hat: abschlagen, vorlaufen, Putten vor allen anderen, auf zum nächsten Loch. Ballsuchen ein Luxus, den man sich nicht leistet, schon gar nicht hilft man anderen dabei. Gut dass er nach 9 Löchern aufhören musste. So ein unfreundlicher Vollfatzke ist uns schon lange nicht mehr auf einem Golfplatz untergekommen.

Wir kamen aber auch auf den hinteren 9 Loch nicht dazu, die Schönheit des Platzes richtig zu würdigen, denn da hatten wir zwei neue Verfolger wortwörtlich auf den Fersen… Dabei wären es die vielen alten, riesigen Bäume durchaus wert gewesen, sie zu bestaunen, etwa die riesigen Zedern. Die zahlreichen Wasserschildkröten hätte ich mir auch gerne genauer angeschaut und die vielen Hasen, die das Rough bevölkern. (Werden übrigens von Greenkeeper-Hunden dezimiert. Grausam aber effektiv.)

Dafür war die Greenfee mehr als fair: 55,- p.P. ohne Ermäßigung ist für 18 Loch wirklich erstaunlich günstig!

Village City Camping

TomTom hat übrigens den Campingplatz hier in Mailand nicht gefunden und das liegt sicher nicht daran, dass er neu ist. Aber man kann verstehen, dass uns Tom hier nicht herführen wollte – hat wahrscheinlich auch seinen Stolz… Der Platz an sich ist zwar sehr idyllisch mit vielen Bäumen, inmitten einer großzügigen Grünlandschaft, tolle Vogelgesangskulisse. Aber leider total verkommen. Mit 44 Euro pro Nacht noch dazu doppelt so teuer wie der bei Venedig. Die Sanitärräume sind zwar ok, aber nicht sauber. Die Abwasch zum Geschirrwaschen hat ganz sicher ein Mann konzipiert, der noch nie in seinem Leben abgewaschen hat. Die Gastro wird von Chinesen geführt, die nur ganz schlecht Italienisch oder Englisch, oder so sprechen und leider auch nicht kochen sondern nur aufwärmen. Das Rundherum ist verfallen, neben dem Verfallenen wird aus Containern was „Neues“ gebaut. Es gibt eine Taubenzucht (!), Gänse und Ponys, ich hoffe, die werden besser „gewartet“. Ich verstehe sowas nicht…

Aber morgen werden wir noch hierbleiben und das schlechte Wetter (sic!) mit Shopping in der City kompensieren. Danach solle es ja längerfristig besser werden. Dann machen wird uns auf in die Schweiz. Preismäßig hätten wir ja jetzt schon geübt. So heruntergekommen ist es bei denen sicher nicht.

Warum die Weg in die Schweiz über Venedig führt

Warum die Weg in die Schweiz über Venedig führt

Was ursprünglich ein verlängertes Wochenende in Zürich hätte sein sollen, ist nun zu einer 12-tägigen WoMo-Reise geworden. Bitte erinnert mich: Nie wieder WoMo-Urlaub im Mai! Schon bei unserem letzten Mai-Ausflug mit dem „kleinen“ Ducato waren wir vom Wetter-Pech verfolgt. Das Auto heißt ab sofort Rainchaser. Vielleicht prägt sich das ein und hält uns nachhaltig ab.

Längere Regenperioden machen sich im kleinen Bus nicht so super da erstens innen eng, zweitens wird nix trocken… Aber soweit wollten wir es diesmal nicht kommen lassen, daher führt uns unser Weg nach Zürich zunächst nach Venedig. Die Wetter-App sagt: Das ist der erste Ort Richtung Westen, wo die Sonne scheint!

In Venezia c´e il sole

Tatsächlich: bei Regen kommen wir an, in der Nach tröpfelt es auch immer wieder aufs Dach aber der nächste Tag ist nahezu perfekt (wenn man davon absieht, dass ich mich mit der Schottland-erprobten Jacke ausrüste, weil in der Früh nur 9 Grad…). Die Sonne wärmt dann doch auf 19 Grad max.

Von unserem Campingplatz Venezia Village fahren wir mit dem Bus, der in 5 Minuten zu Fuß erreichbar ist, um 3 Euro ca. 10 Minuten ins Zentrum. Von der Piazzale Roma aus erkunden wir planlos die Stadt. Wir erfreuen uns an der Sonne, am einzigartigen Flair, versuchen abseits der touristischen Hauptadern zu gehen, stehen dabei immer wieder in Sackgassen an. Wir essen wirklich gutes italienisches Essen im Nevodi, trinken schon um zwei das erste Glas Wein. Fahren nach Murano, fragen uns, wovon die dort leben, weil wir würden das Allermeiste dort nicht mal geschenkt haben wollen. Sitzen wieder in der Sonne, diesmal gönne ich mir ein Lemonsoda! Das trinke ich wirklich nur in Italien!

Was für ein herrlicher Frühsommertag! Danke Wetter-App!

Warum Zürich

Diese Frage ist durchaus berechtigt. Ich hätte mir Zürich aus Kostengründen nicht ausgesucht. ABER: Mein Lieblings-Cantautore (=Liedermacher) Pippo Pollina spielt dort – und zwar nur dort – sein 60er-Geburtstagskonzert. Da treten auch viele befreundete Künstler wie z.B. Konstantin Wecker oder Pippos Sohn Faber auf. Da ich ohnedies noch nie in Zürich war, habe ich kurzerhand vor einem halben Jahr Tickets gekauft. Allerdings hatte ich nicht so genau die „Nebenkosten“ bedacht… Die Anreise mit dem Zug und die 3 Nächte in Zürich hätten beinahe gleich viel wie das Ausborgen des WoMos für 10 Tage gekostet. Allerdings haben wir beim Buchen nicht das launische Mai-Wetter bedacht…

Lieblings-WoMo-Ritual

Flucht-artig

Wenn die Wetter-App wieder Recht hat, wird es morgen hier zu regnen beginnen. Das heißt für uns: Auf nach Milano, dort scheint angeblich die Sonne. Ich lasse es euch wissen!

Man-Probe – ein Ausflug mit unserem Van to be?

Man-Probe – ein Ausflug mit unserem Van to be?

Eigenes WoMo ja oder nein? Das ist die große (Luxus-) Frage, die uns seit einger Zeit beschäftigt. Einerseites haben wir uns extra ein E-Auto zugelegt, um unsere Individualkilometer halbwegs umweltfreundlich zu bewältigen. Andererseits sind unsere Van/WoMo-Urlaube wirklich toll und sollen in Zukunft vermehrt werden. Leih-WoMos sind nix für spontane Aufbrüche. Zudem sind sie klarerweise nicht auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten und letztlich auch nicht ganz billig.

Angesichts 7% Inflation haben wir uns nun doch dafür entschieden, ein eigenes Fahrzeug zu kaufen. Wir haben uns ungefähr 7 Trillionen Vans online ansegehen. Uns die Köpfe zerbrochen, ob gebraucht, neu, selbst ausbauen, selbst ausbauen lassen, fertig kaufen, von welchem Anbieter… Genügend Fragen, um viele lange Abende damit zu verbringen.

Als einer unserer Favoriten hat sich der von Megamobil ausgebaute MAN herauskristallisiert. Und wie es der Zufall so will, war genau dieser im Verleih verfügbar. Also nichts wie auf nach Leibnitz, wo dieser und einige andere Modelle zur Besichtigung standen.

Optisch sind die Megamobile ja sehr schneidig! Nicht zu klobig, nicht zu „wohnwagenmäßig“, cool, oder?

Wir übernahmen „unser“ Megamobil – einen MAN TGE 3.140 – voller Enthusiasmus. Doch schon beim Einräumen der Kastln tauchten erste Fragezeichen in unseren Köpfen auf. Ein ganz klares No-Go war dann die Tatsache, dass ich mit den Füßen nicht zum Boden reichte, und man diesen Umstand auch nicht ändern konnte. Merke: Das geht für sehr lange Fahrten gar nicht! Man kriegt alle Zustände – und wahrscheinlich einen Bandscheibenvorfall und Hämorrhoiden.

Die Küchenkasteln sind ganz sicher von Männern designt, die noch nie eine funktionierende Küche austatten mussten: keine einzige hohe Lade, wo sich zum Beispiel ein höherer Topf unterbringen ließe. Ähnlich der Kühlschrank, dessen Einlagegitter ungefähr 4 cm auseinander sind – Wurst und Flundern sind leicht unterzubringen. Alles andere eher schwierig. Aber dafür kann man sie rausnehmen. Der Kühlschrank entpuppt sich zudem als Heizung, weil die Abwärme reingeblasen wird: *Handkopf-Emoji*.

Was uns auch noch verunderte war, dass bei einem Auto, das an die 100.000 Euro kostet keine Abschattungen und kein Navi eingebaut sind! Und kein einziges Hakerl! Dabei sind Haken beim Campen essenziell!

Sehr cool ist hingegen das elektrische Hubbett. Es gewährt rückenschonenden Zugang zu einem sehr großzügigem Heckstauraum.

Und fahren tut sich der 140 PSige MAN laut bestem-WoMo-Piloten-aller-Zeiten sehr angenehm und übersichtlich – trotz seiner 6,80 m. Er verbraucht 8-9 Liter Diesel pro 100 km. Die Motorbremse ist allerdings auch nicht besser als beim Fiat Ducato. Was bei der Überquerung der Koralpe auch diesmal zu einem Sicherheitsstopp auf halber Bergabstrecke führte – wie schon letztes Jahr. (Das sollte man keineswegs unterschätzen beim Überqueren von Pässen.)

Unsere – nicht sehr originelle – Route

Von Leibnitz aus starteten wir – wie schon letztes Jahr – nach Frauenthal, um dort eine Runde Golf zu spielen und eine ausgiebige Dusche zu genießen. Das Essen im GC Frauenthal ist übrigens sehr empfehlenswert, der kroatische Wirt äußerst freundlich.

Dann ging es die Koralpe hinauf zum Stausee auf der Soboth. Der hintere kleine Stellplatz ist besonders nett und unter der Woche bekommt man dort auch ziemlich sicher einen Platz. Wenn nicht, kann man einfach auf dem Parkplatz stehen bleiben. Es gibt eine (warme) Freiluftdusche, saubere WCs und einen Kiosk mit gutem Wein. Das alles direkt am Wasser. Kostet für 24 h € 15,- plus Gästetaxe € 2,50. Ein Schwumm im Stausee inklusive. Man kann dort auch außerhalb der Öffnungszeiten hinkommen, da es keinen Schranken sondern einen Parkgebührautomaten gibt.

Der Abend am Stausee
Der Morgen am Stausee

Rund um den See kann man nicht wandern, das hat der Mann laufend probiert und kam mit zerschundenen Beinen wieder, da er sich durchs wilde Unterholz schlagen musste, um zu mir zurückzufinden!

Das Ausflugsrestaurant „Zwatricks“ (bisschen mehr als 1km vom Stellplatz entfernt) ist übrigens durchaus empfehlenswert!

Wiederholungstäter:in

Nachdem wir die Abfahrt vom Berg überlebt hatten, und sich der Sommer mit voller Wucht ankündigte, beschlossen wir, unser Glück am Turnsersee zu versuchen. Meine Hoffnung war nicht groß, da ja immerhin Ferienzeit und ein minikleiner Campingplatz. Aber siehe da: Wir hatten Glück und bekamen sogar ein wunderbares Plätzchen mit direkter Sicht auf den See. Noch schöner als letztes Jahr!

Stellplatz mit grandioser Aussicht
Spaghetti gehen immer!

Nun sind wir schon den dritten Tag hier. Das herrliche türkisblaue Gewässer, der nahe Golfplatz „Klopeinersee“, die entspannte Atmosphäre ziehen uns in ihren Bann.

Während ich das hier schreibe, prasselt der Gewitterregen auf unseren MAN. Ich genieße ein Gläschen Zweigelt und freue mich über ein paar herrliche Uralubstage und darüber, dass wir nun wieder ein bisschen besser wissen, was wir NICHT wollen. Die Entscheidungsfindung spitzt sich zu…

WoMo Tag 6/7/8(?): Gestrandet in Calanella

WoMo Tag 6/7/8(?): Gestrandet in Calanella

(Nachdem schon erste Beschwerden laut wurden, hier der nächste Blogbeitrag!)

Auf unserem Weg in den Süden sind wir in Gradano stehengeblieben. Einem wunzikleinen, äußerst pittoresken Städtchen in den Abruzzen. Dann haben wir aber die SS16 (adriatische Schnellstraße) verlassen und die Autobahn genommen, um Meter zu machen. (Die süditalienischen Autofahrer*innen sind übrigens recht unangenehme Verkehrsteilnehmer+innen: Sie fahren sehr knapp auf, und wenn man sich nicht in der Sekunde verdünnisiert, gibt´s gleich die Hupe und das Helle. Aber  nicht nur für uns Ausländer. Das Recht der Stärkeren wird auch gegenüber den eigenen Landsleuten beansprucht.)

Nach einem Nächtigungsstopp auf irgendeinem Parkplatz direkt am Meer, war unser nächstes Ziel der Sporn des Stiefels mit seinem Naturschutzgebet Gargano und seinen Kreidefelsen.

Selbst im Nirgendwo ist der Sonnenutergang schön!

Calanella

Auf der Suche nach einem geöffneten Campingplatz (Hier ist die Saison wirklich schon aus!), haben wir diesen nirgends verzeichneten mehr Stell- als Campingplatz in Calanella gefunden: Direkt am Meer, sehr basic mit Duschen im Freien (Warmwasser nur gegen Bezahlung!) und Lavoirs unter Tamarisken. Der Strandsand ist so fein wie in der Karibik, nur ein bisschen dünkler. Die Atmosphäre ist mehr Bohème als Gartenzwerg. Viele junge Leute mit kleinen Kindern aus Deutschland, der Schweiz oder den Niederlanden. Aber man bleibt irgendwie unter sich. Man grüßt sich freundlich, aber mehr auch nicht. Die große Verhaberung findet – zumindest mit uns 😉 – nicht statt.

Für so einen Strand nehmen wir auch Waschgelegenheiten im Freien in Kauf!

Peschici

Heute sind wir mit unserer grünen Minna in die nächste „Stadt“ gebraust. (Für 50ccm geht’s sie echt nicht schlecht!) Hoch oben am Monte Pucci thront Peschici. Die nicht ganz 5.000 Einwohner*innen müssen sich lange fit halten, weil wer nicht mehr Stiegensteigen kann, hier wegziehen muss. Die unfassbar kleinen Häuser der Altstadt kleben am Felsen und schauen hinab auf ein azurblaues Meer.

Wir haben natürlich großartigen Fisch – heute wars Oktopus – gegessen und gefüllte Miesmuscheln, eine der vielen typischen apulischen Köstlichkeiten.

Gluten-unfrei

Abgesehen davon, dass man hier natürlich überall zu allererst Weißbrot mit Olivenöl bekommt und sowieso zu allem Weißbrot als Beilage serviert wird, ist Apulien die Hauptstadt der Orecchiette und der Troccoli. Sich hier glutenfrei zu ernähren ist echt schwierig! Schaffe ich auch nicht zu 100%. Falls ich also demnächst wie ein Heißluftballon aufsteige, hoffe ich, dass mich der Mann noch rechtzeitig an einem Zipfel erwischt und festhalten kann.

Planänderung

Eigentlich wollten wir morgen weiter nach Vieste… aber es ist so entspannt hier. Vielleicht mieten wir uns morgen ein Boot und fahren zu den Grotten des Gargano oder den Isole Tremiti… Verremo.

Hier hab ich übrigens einen alten Beitrag im Standard über gargano gefunden… Ist aus dem Jahr 2013, aber viel hat sich hier nicht geändert, außer das mit den Masken halt…

WoMo Tag 1 – Von Wien nach Zöbern

WoMo Tag 1 – Von Wien nach Zöbern

Es ist ganz schön anstrengend, ein ganzes Monat Leben in ein Auto einzuräumen! Dann noch die riesigen bunten Dahlien ein letztes Mal bewundern, den Kindern ins Gewissen reden, den Hund ein letztes Mal äußerln, den knutschunwilligen Sohn herzen, das besorgte Weibskind beruhigend umarmen, und dann – trotz Altmannsdorferstraße – um 12.30 pünktlich zur Kartoffelteigpizza aus dem privaten Holzfeuerofen bei Zöbern im schönen Wechselland vorzufahren!

Großartiger Blick Richtung Voralpen

Billigsdorfer Ausgabe

Unser Auto, der Ford Horon, hält leider nicht was uns verspochen wurde. Im Gegesantz zum Fiat vom letzten Jahr, ist der Horon eine Austattungsstufe drunter. Das macht sich u.a. daran bemerkbar, dass man auf Haken, wo man was aufhängen könnte, verzichtet hat, diverse Stauräume und Fächer fehlen, eines der wichtigsten Küchenkastln – der Gewürzschrank! – fehlt. Aber gut, der Eiskasten ist groß und hat das wirklich unentbehrliche Flaschenfach!

Bei manchen Dingen fragt man sich echt, ob das schon mal wer ausprobiert hat wie zum Beispiel die Leiter zum Bett: Wenn das Leintuch auf der Matratze ist, verschwindet die Leiter praktisch drunter. Beim Raufkrabbeln aufs Bett ist das auch nicht schlimm, da kann man käferartig mit den Füßen raufstrampeln, aber beim Runtergehen, wärs schon recht praktisch, wenn der tastende Fuß irgendwann einer Sprosse begegnet … Na gut, wir sind ja noch jung für Nebensaisoncamper 😉

Schnurrt wie ein Kater und schwankt wie ein Boot

Dafür fährt er sich viel angenehmer sagt der bWMPaZ (beste WohnMobil-Pilot-aller Zeiten). Die bWMBaZ (beste WohnMobilbeifahrerin aller Zeiten) ist noch am Überlegen. Der Horon ist jedenfalls viel leiser als der Fiat. Es klappert und quietscht viel weniger. Die bessere Federung macht meinem Magen noch zu schaffen. Wenn ich die Augen zumache, gaukelt mir mein Magen vor, wirbefänden uns auf einem Schiff.

Die erste Nacht hat dann gleich schlaflos begonnen, was aber eher an den Unmengen Histamin von Käse und Rotwein gelegen ist als am WoMo. Schlaflosigkeit ist im WoMo generell unpraktisch, weil man zwangsläufig seinen Beischläfer belästigt. Aber irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen und recht frisch um 7.00 Uhr aufgewacht zu einem wunderschönen Sonnenaufgang über den Voralpenhügeln.

Blick aus meinem „Schlafzimmerfenster“ am Morgen

Jetzt sind wir in Bad Kleinkirchheim, wo wir den extrem schönen Golfplatz von Franz Klammer gespielt haben. Rahmdalken und Kletzennudeln verstärken nun die Erdanziehungskraft und wir werden uns – obwohl es noch nicht mal 22.00 Uhr ist – bald in die Horizontale begeben.

Morgen geht´s nach Chioggia. Buona Notte!

Fast schon kitschig der Sonnenuntergang
Mit dem WoMo nach Süditalien (0). Die Reise hat schon längst begonnen.

Mit dem WoMo nach Süditalien (0). Die Reise hat schon längst begonnen.

Dieses großartige Foto von Vieste stammt von Volker Plass. Er fährt dieselbe Route wie wir. Allerdings mit dem Fahrrad!

Nachdem wir letztes Jahr nur durch Italien durchgefahren sind, um nach Frankreich zu gelangen – natürlich mit ein paar netten Zwischenstopps – haben wir heuer Italien zu unserem Reiseziel gemacht. Wir wollen an den Absatz vom Stiefel, die Adriaküste entlang, rund um die Spitze und dann hinauf nach Matera (Kulturhauptstadt 2019) und über die Marken wieder zurück. Wir haben uns dafür 1 ganzes Monat Zeit genommen! Das erste Mal, dass wir uns so einen langen Urlaub am Stück gönnen!

Vorbereitung = Vorfreude

Wenn es ein freudiges Gefühl erzeugt, an dicke Socken, Wäscheleine, Kluppen, Korkenzieher, Regenschirm…MASKEN! (Die standen bei unserer letzten großen Reise definitiv nicht auf der Liste!) zu denken, kann es sich nur um Reisevorbereitungen handeln!

Aufmerksam verfolgen wir die Corona-Updates. Bisher ist unser Zielgebiet von diversen Sperren verschont geblieben. Es gelten strengere Sicherheitsmaßnahmen als bei uns. Die Maske wird zu unserer ständigen Begleiterin außerhab des WoMos werden. Gut, dass wir in der Nebensaison fahren können, da ist nirgends mehr viel los. (Hypothese.)

Die Route steht schon halbwegs fest. Nicht, weil wir neurotische Allesplaner wären, sondern weil ich wissen wollte, ob sich das, was wir uns vorgenommen haben, auch ausgeht – eben ohne Stress. Anders als die letzten Male, werden wir uns öfter mehr Zeit am selben Platz gönnen und vor dort aus Sternfahrten machen. Das ständige Ein- und Aus“ziehen“ am/vom Campingplatz ist recht mühsam und verringert den Erholungsfaktor – auch ein Learning aus dem letzten Jahr. Dennoch sind wir nomadische Camper, die das Fahrzeug nutzen um herumzukommen. Wenn ich stationär Urlaub mache, ziehe ich jedenfalls ein Hotel/eine Pension vor! (Alleine aus hygienetechnischen Gründen 😉

Schwerfahrzeug

A propos Fahrzeug: Das Ding, mit dem wir heuer unterwegs sind, ist eine echt fette Kiste. Schwerfahrzeug ist es natürlich nur gefühlt. Weder Martin, der bWMPaZ (beste WohnMobil-Pilot-aller Zeiten), noch ich haben einen LKW-Führerschein. Aber riesig ist das Ding dennoch. Hier, auf der Website unseres Vermieters, könnt ihr euch die technischen Details reinziehen. (Besonderer Luxus, der sich daraus ergibt: eine riesige Garderobe im Alkoven! Und ein Klo, bei dem man sich nicht in die Knie beißen muss. Aber vor allem eine Garage! Die hat u.u. den riesen Vorteil, dass man dort nasse Sachen reintun kann, ohne sich die Feuchtigkeit in den Wohnraum zu holen. Falls es mal regnen sollte…)

Eigentlich wollten wir kein ganz so großes Auto, aber das etwas kleinere war leider nicht mehr verfügbar. Der Bus, den wir im Juni ausprobiert haben, war uns aber definitiv zu klein.

Da das Fahrzeug so groß ist, dass es sich eher schlecht für barocke italienische Altstädte eignet, werden wir in der „Garage“ das Moped unserer Tochter mitnehmen. (Letztes Jahr hatten wir die Fahrräder mit. So ganz auf Muskelkraft angewiesen, war unsere Reichweite – ok meine – in hügeligeren Gebieten allerdings recht eingeschränkt!)

Die geplante Abfahrt ist am Samstag. Schaun wir mal, wie weit wir diesmal am ersten Tag kommen… Letztes Mal war´s St. Martin – im Burgenland…

Vieni con noi!

Kleine Tour mit kleinem Bus – meine Erkenntnisse

Kleine Tour mit kleinem Bus – meine Erkenntnisse

Der Fiat Ducato

Der kleine Bus eignet sich zu zweit bestens für kurze Touren bei vornehmlich schönem Wetter. Obwohl er so klein wirkt, hat er doch erstaunlich viel Stauraum, wobei man im Bus nicht aneinander vorbeikommt. Die zwei Kochfelder sind nur für Café und weiche Eier geeignet. (Das tolle Steinpilzrisotto, das mir Martin in Italien gekocht hat, wäre hier nie fertig geworden.) Super ist, dass man der Breite nach auf einen „normalen“ Parkplatz am Straßenrand passt. Geduscht hab ich in dem „Bad“ nicht – war einerseits nicht nötig, weil immer Camping- oder Golfpatz, andererseits hätte ich auch keine große Lust gehabt, den Duschvorhang einzuhängen, den Holzboden rauszunehmen und – in unserem Fall – die Schachteln mit dem Wein zu evakuieren. Lustig ist sicher die Outdoor-Dusche, indem man den Duschschlauch beim Fenster rausfädelt. Angesichts der Temperaturen, sind wir aber nicht einmal ansatzweise auf diese Idee gekommen.

Für bescheidenes Golf geeignet.

Die Golftaschen (Trolleys hatten wir nicht mit) passen gut unter das Bett. Dafür passt halt dann dort sonst nichts mehr hin. Wenn das Golfzeug nass wird – wie in unserem Fall – hat man die ganze Feuchtigkeit im Bus. Und die geht auch nur mehr schwer raus! Das passiert einem nicht, wenn man ein WoMo mit „Garage“ hat, also einen eigenen abgetrennten Bereich, wie wir es auf unserer großen Fahrt nach Frankreich hatten.

Camper sind unerzogene Volltrottel

CampingplatzbetreiberInnen legen keinen Wert auf niveauvolle Sanitäranlagen. Hier herrscht der totale Pragmatismus: Sauberkeit und Funktionalität müssen ausreichen. Der einzige Schmuck sind Zettel mit Ge- und Verboten sowie Zusatzanweisungen an den Wänden. Nicht nur Corona-bedingt. Der Camper wird offenbar für einen unerzogenen Volltrottel gehalten, der weder weiß, wie man einen Klobesen, eine Waschmuschel, ein Waschbecken, eine Waschmaschine, einen Lichtschalter, einen Klodeckel, einen Fön, einen Wischmop usw. bedient. Der einzige Campingplatz an dem man ohne Zusatzbeschilderung ausgekommt, ist der Ölspur (heißt wirklich so) Campingplatz in Eibiswald. Der mit den bereits erwähnten schönsten Sanitäranlagen der Welt. Komischerweise campen dort nur Menschen, die auch ohne Bedienungsanleitung aufs Klo gehen können.

Im Steirischen hat´s uns gefallen!

Die Steiermark ist sehr groß und sehr schön! Mit ganz viel Gewässer, mehr oder weniger sanften Hügeln und hübschen Ortschaften. Hat uns wirklich gut gefallen! Die Südoststeiermark sieht uns sicher wieder, damit wir die tolle Gegend auch mal bei Sonnenschein bewundern können!

Fazit

Das klassische Campen – also irgendwohin fahren, Zelt/Bus aufstellen, dortbleiben – is (noch?) nix für mich. Aber ich mag das Streunerische, das Spontane, das kontrollierte Abenteuer.

Als Camperin muss man allerdings seine Ansprüche an Diskretion und Privatheit weit zurückschrauben. Furzende, nägelschneidende, Zahnpasta-spuckende NachbarInnen sind im Paket mit dabei. Im Gegenzug bekommt man ein Stück Freiheit geschenkt, das für Schisser wie mich gerade das richtige Maß an Abenteuer/Sicherheit bietet.

Vielleicht schaffen wir es im Herbst, wenn wir 4 Wochen in Italien unterwegs sind, tatsächlich mal wild zu campen (wobei man das auch in Italien eigentlich nicht darf.) und so die Abenteuerstufe ein wenig zu erhöhen. Vedremo.

Fuck the Weather: Im Regen schläft sich´s besonders gut.

Fuck the Weather: Im Regen schläft sich´s besonders gut.

Auf unserer Jagd nach der Sonne hat es uns über die Soboth in die Nähe von Bleiburg verschlagen.

Spektakuläre Holz-Hängebrücke über die Feistritz

Dort kommt man echt nicht häufig hin. Daher beschließen wir, das Liaunig-Museum zu besuchen. Ein echt geiler Betonbau von querkraft mitten im Nirgendwo. Die moderne Kunst im Inneren lässt uns eher ein bisserl ratlos zurück. Entweder handelt es sich um eine echt abgefahrene Marketing-Masche, oder wir stehen echt daneben… Manches ist ja wirklich cool, anderes einfach nur „echt jetzt?“

Der Skulpturengarten ist beeindruckend, vor allem in Kombination mit dem Panorama! Und die vielen Blühpflanzen sind ein Paradies für Bienen und Hummeln. (Ich hatte das ur Glück: Mir ist eine Biene ins Hosenbein geflogen, und ich konnte sie rausschütteln, ohne dass sie mich gestochen hat.)

An der Mur entlang haben wir dann den Campingplatz am Draustausee entdeckt. Da man uns dort ein Plätzchen am Wasser zugesagt hat, sind wir hin. Dort war es echt schön. Nur leider kulinarisch komplett verödet. („A Pizza homma.“) Die nächste Labestelle: Völkermarkt.

Ich kann euch sagen, Völkermarkt ist wirklich jämmerlich. Grindige 70-80er-Jahre „Neubauten“ und ein sterbender Ortskern. Schrecklich. Gut war allerdings das Essen im einzigen geöffneten Wirtshaus (abgesehen von Pizza- und Dönerbuden), dem Alten Brauhaus. Vor allem die Rahmpolenta, die ich zu meiner gebratenen Forelle bekommen habe, war ausgezeichnet!

Das Campen war dann wirklich romantisch. Mit Blick auf den türkisen Murstausee inkl. kitschigem Sonnenuntergang!

Am nächsten Tag ein feines Yoga-Workout mit Blick auf den See und dem ersten Schwumm des Urlaubs (brrr). Ein entspanntes Frühstück, eine feine Dusche in sehr schönen Sanitäreinrichtungen*. Und dann auf nach Deutschlandsberg für eine Runde Golf am GC Frauenthal – die Sonnen ausnutzend!

Dazwischen bloß ein Berg. Ein sehr großer Berg (Koralpe), der die Bremsen unseres Gefährts auf eine schwere Probe stellte. (Aber das kennen wir ja schon, von unserer Appenin-Überquerung.) Trotzdem mangelte es mir an Coolness, wenn die Motorbremse den 3-Tonner auf 5.000 Touren drehen lässt und es nach Bremsen reinstinkt… Falls die Bodenplatte beim Beimfahrersitz durchgewetzt ist, ich war´s, ich geb´s zu!

Aber dann Frauenthal. Ein – im wahrsten Sinne des Wortes – fürstlicher Golfplatz (im Besitz des Fürsten Liechtenstein). Die ersten 11 Löcher im Schlosspark, umgeben von uralten Eichen, Linden, Föhren sind sensationell. Die Löcher 12-17 sind dann weniger toll, weil deppert bergauf. Die 18 umso spektakulärer hinunter zum Clubhaus. Auf jeden Fall ein Spiel wert! (Selbst wenn man schlecht spielt, so wie ich heute, kann man sich an dem tollen Platz erfreuen.)

Jetzt stehen wir in Eisbiswald am Campingplatz. Es schüttet. Aber uns is wurscht. Wir haben die schönsten Sanitäranlagen der ganzen Welt – ungelogen! Und morgen fahren wir eh nach Hause. Fuck the Weather: Im Regen schläft sichs besonders gut.

*Die Sanitäreinrichtungen sind echt ein eigenes Kapitel… Auch in Österreich leider eher ein schändliches.

On the road again

On the road again

Diesmal begeben wir uns mit einem viel kleineren Gefährt auf Österreich-Rundfahrt. Also eine kleine. Unser Fiat Ducato ist deutlich kleiner als das Wohnmobil, mit dem wir letztes Jahr unterwegs waren. Das „Bad“ ist mit dem Klo verbunden, Garage gibt´s auch keine, die Kochzeile steht in die Seitentüre. Und das praktische Hubbett – unser begehbarer Kasten – gibt´s hier auch nicht. Wir wollen schauen, wie klein unser Transportmittel werden kann, und wir uns dennoch wohl fühlen.

Der Sonne hinterher

Der ursprüngliche Plan sah Wolfgangsee, Salzkammergut und Ennstal vor. Gelandet sind wir in St. Martin im Burgenland – die Wettervorhersage gibt die Route vor. Die Wahl fiel auf Mörbisch. Aber da waren wir einfach zu naiv: Am langen Wochenende einen Stellplatz in Mörbisch zu bekommen ohne Reservierung… Grad dass ich nicht ausgelacht wurde! (Nebensaison-Snob!)

Extreme kulinarische Flexibilität

Also Burgenland statt Wolfgangsee. Auch schön. In Mörbisch war der Plan ins Strandhaus zu gehen, ein paar gute Fla… äh Glaserl Wein zu trinken und dann 200m zum Wohnmobil zurückzutorkeln. Campingplatz aber voll. Rust natürlich auch voll. Plan C: St. Martin: Stellplatz kein Problem!

Ein Minicampingplatz am Naturbadesee (so manches Pool ist größer). Jede Menge Stellplätze frei, das Dorfwirtshaus leider nicht in Torkelreichweite. Macht nix. Man empfiehlt uns, vis à vis zu essen: „billig, viel und gut“. (Eine Kombination, die uns eigentlich gleich stutzig hätte werden lassen müssen.) Wir freuen uns und nehmen die kulinarische Herausforderung sofort an. Extrem ernüchtert stellen wir fest: Es handelt sich um das Buffet des Naturbadesees… Statt Surf & Turf im Strandhaus, Bratwürstel im Schwimmbadbüffet. Gut, wenn man da anspruchstechnisch flexibel ist. That´s Camping (not Glamping 😉

War aber eh ok. Vor allem der Salat zur Bratwurst. Der Sommerspritzer war flüssig. Den guten Rotwein hatten wir glücklicherweise im WoMo.

Alles ist gut. Und wir freuen uns schon auf morgen in der Früh, wenn wir die Hecktüre unseres Busses aufmachen und den Rehen beim Frühstück zuschauen können.

Nix für Warmduscher

Nix für Warmduscher

Als Camping-Jungfrau hatte ich zahlreiche Befürchtungen. Die meisten bezogen sich auf Hygieneaspekte, die zweitmeisten auf ungestörten Schlaf, die drittmeisten auf Enge/Nähe – auch auf zufällige Übernachtungsnachbar*innen bezogen.

Am meisten erstaunt hat mich, dass ich mich in unserem Wohnmobil richtig wohl gefühlt habe. Es war abends zum Draußensitzen teilweise schon zu kühl. Drinnen konnten wir zu zweit bequem auf den Fahrersesseln, die sich drehen ließen, lümmeln. Ok, ich gebe zu, ich hab mir meisten den Beifahrersitz gegönnt, der ist in Punkto Füße hochlagern am bequemsten… Es war richtig cosy und ja – auf die heizung hätte ich nicht verzichten wollen.

Das Lesen im Bett (mache ich JEDEN Abend, selbst wenn ich völlig übermüdet – oder anderweitig beeinträchtigt – nur mehr Scharfstellen kann, wenn ich ein Auge zuzwicke) war dank mitgeführtem Langpolster und heller Leselampe auch sehr angenehm.

(Yoga geht sich allerdings nicht indoor aus.)

Geschlafen habe ich sehr gut, nur einmal hörte ich tatsächlich den 10 m (!) entfernten Nachbarn schnarchen. Wobei mich eher die Sorge um seine mitgeführte Frau wach gehalten hat.

Sexgeräusche gibt es in der Nachsaison, mangels sexueller Energie (alte Menschen oder Familien mit ganz kleinen Kindern) naturgemäß keine bzw. ausreichend diskrete.

Die Sanitäreinrichtungen haben schon eher meinen nicht sehr hohen Erwartungen entsprochen. Dabei haben wir ohnedies nur Campingplätze mit guten bzw. sehr guten Bewertungen angesteuert. Selbst an der Côte d´Azur verzichtet man auf Klobretter!

Die Duschen sind – überall – schlauchfrei. Das Wasser kommt also als unregulierbarer Schwall mehr oder weniger üppig von oben. Trockenen Haares aus der Dusche zu kommen ist ohne Duschhäubchen nur mit akrobatischen Verrenkungen möglich. Ebenso die weibliche Intimhygiene (hier wäre das Beherrschen des Shirshasana, des Yogakopfstandes, von Vorteil, wobei dafür in den meisten Kabinen zu wenig Platz ist). Ganz sicher wurde diese Art von Duschen von Männern erfunden! Gut, dass die voreingestellte Wassertemperatur eher meinem Bedürfnis, als dem meines Mannes entsprach – der fror. Ich auch beim Rauskommen. Weil Heizung nix. Oben alles offen, manchmal unten auch. Die absurdeste Dusche steht hingegen in Pietra Ligure: nigelnagelneu, auch sehr stylisch, leider auch auf die Lichtsituation bezogen: indirekte rosa-lila Ambient-Beleuchtung mit knausrigem Zeitschalter! (Ich hätte mich ja gerne gesehen, wie ich nass und nackert wie ein Rumpelstilzchen in und vor meiner Dusche rumgehüpft bin, um den Bewegungsmelder auf mich aufmerksam zu machen!)

Derjenige, der sich das ausgedacht hat, hat sicher noch NIE eine solche Anlage benützt. Könnten sie vielleicht als „Mystery-Shower“ vermarkten…Oder Blind-Duschen, Blind-Essen kann man ja schon. Schärft angeblich die anderen Sinne.

Luludrom

Das Austreten ist zwar meist nicht grauslich, aber zu ausgedehnten Sitzungen mit Zeitung und Café hat keine Toiletten eingeladen. Wenn die Verdauung eher zäh ist, brauchts schon eine gute Oberschenkelmuskulatur, weil wer setzt sich schon gern auf ein 10 Grad kaltes Steinklomuschel?

Sicherheitshalber beim ersten Klogang auf einem neuen Campingplatz Häuslpapier mitnehmen!

Und niemals, niemals barfuß!