Zeozwei ist „Das Magazin für Klima, Kultur, Köpfe“. Es wird herausgegeben vom Berliner taz-Verlag und erscheint 4 x jährlich. Die aktuelle Ausgabe befasst sich mit dem Thema Essen. (Ein besonders spannender Beitrag ist z.B. der von Luise Tremel, die anhand des historischen Endes der Sklavenhaltergesellschaft im atlantischen Raum darlegt, unter welchen Umständen gesamtgesellschaftliche Transformationsprozesse möglich gemacht werden.)
Das ganze Heft ist sehr zu empfehlen – obwohl natürlich sehr deutsch, wie an diesem Teaser unschwer erkennbar. Leider kenne ich keine ähnlichen Publikationen aus Österreich, die sich mit solchen Zukunftsthemen beschäftigen würden.
Ist gut essen Mittelschichtsgedöns? Oder ist es eine entscheidende ökologische und soziale Frage der Gegenwart? Seltsamerweise ist es so, dass eine Reihe politischer Menschen abschätzig auf gutes Essen herab blicken. Das gut in gut essen wird nicht als ethisch, moralisch und kulinarisch wünschenswert definiert, sondern als Schickimicki abgewertet. Wer Geld für faire Produktionsbedingungen ausgibt, gilt nicht als Vorbild, sondern als Besserverdiener, der es sich leisten kann und mit Bio angibt.
Während diverse Emanzipationsbewegungen große Fortschritte gebracht haben, scheint die kulinarische Emanzipation weitgehend ausgeblieben zu sein. Die Currywurst aus Massentierhaltung gilt in manchen politischen Parteien als ehrliche Mahlzeit für aufrechte Genossen. Die Vorstellung, einen Tag auf Fleisch zu verzichten, wird mit großem Geschrei als Freiheitsberaubung dramatisiert.
Warum ist das alte Denken über das Essen so verkorkst?
Weiters gscheit
A propos Sondereditionen der taz: Wer auf Hintergrundgeschichten und umfassende Recherchen steht, dem seien die verschiedenen Atlanten des „Monde Diplomatique“ ans Herz gelegt. (Nein ist eh nicht Französisch). Vor allem Lehrerinnen und Lehrer sollten sich diese Hefte zulegen um den jungen Menschen alternative Perspektiven abseits vom Regelunterricht (welch hässliches Wort!) zu ermöglichen. In Zeiten von TTIP aktueller denn je!
Mit dem Erwerb diverser taz-Produkte unterstützt ihr übrigens eine solidarisches Geschäftsmodell: taz ist eine Genossenschaft. Die Zeitung gehört sozusagen ihren LeserInnen. Wer der Genossenschaft beitritt sichert u.a die redaktionelle Unabhängigkeit. Die taz-Methode:
- Wir machen eine Zeitung, die ihren LeserInnen gehört.
- Wir verkaufen unsere Abos mit drei frei wählbaren Preisen.
- Wir haben ein Freiwilligen-Abo fürs Internet, weil nur so taz.de kostenlos bleiben kann.
- Wir sind eine Genossenschaft, die das Fundament unserer Unabhängigkeit bildet.
- Wir leisten uns eine Stiftung, die journalistischen Nachwuchs fördert.
- Unsere Ziele wachsen mit denen, die sie teilen. Wir vertrauen in allem der solidarischen Methode. Das ist der rote Faden. Knüpfen Sie daran an.
Also los: bestellen, lesen, gscheiter werden, guten Journalismus unterstützen!