(Nachdem schon erste Beschwerden laut wurden, hier der nächste Blogbeitrag!)
Auf unserem Weg in den Süden sind wir in Gradano stehengeblieben. Einem wunzikleinen, äußerst pittoresken Städtchen in den Abruzzen. Dann haben wir aber die SS16 (adriatische Schnellstraße) verlassen und die Autobahn genommen, um Meter zu machen. (Die süditalienischen Autofahrer*innen sind übrigens recht unangenehme Verkehrsteilnehmer+innen: Sie fahren sehr knapp auf, und wenn man sich nicht in der Sekunde verdünnisiert, gibt´s gleich die Hupe und das Helle. Aber nicht nur für uns Ausländer. Das Recht der Stärkeren wird auch gegenüber den eigenen Landsleuten beansprucht.)
Nach einem Nächtigungsstopp auf irgendeinem Parkplatz direkt am Meer, war unser nächstes Ziel der Sporn des Stiefels mit seinem Naturschutzgebet Gargano und seinen Kreidefelsen.
Calanella
Auf der Suche nach einem geöffneten Campingplatz (Hier ist die Saison wirklich schon aus!), haben wir diesen nirgends verzeichneten mehr Stell- als Campingplatz in Calanella gefunden: Direkt am Meer, sehr basic mit Duschen im Freien (Warmwasser nur gegen Bezahlung!) und Lavoirs unter Tamarisken. Der Strandsand ist so fein wie in der Karibik, nur ein bisschen dünkler. Die Atmosphäre ist mehr Bohème als Gartenzwerg. Viele junge Leute mit kleinen Kindern aus Deutschland, der Schweiz oder den Niederlanden. Aber man bleibt irgendwie unter sich. Man grüßt sich freundlich, aber mehr auch nicht. Die große Verhaberung findet – zumindest mit uns 😉 – nicht statt.
Peschici
Heute sind wir mit unserer grünen Minna in die nächste „Stadt“ gebraust. (Für 50ccm geht’s sie echt nicht schlecht!) Hoch oben am Monte Pucci thront Peschici. Die nicht ganz 5.000 Einwohner*innen müssen sich lange fit halten, weil wer nicht mehr Stiegensteigen kann, hier wegziehen muss. Die unfassbar kleinen Häuser der Altstadt kleben am Felsen und schauen hinab auf ein azurblaues Meer.
Wir haben natürlich großartigen Fisch – heute wars Oktopus – gegessen und gefüllte Miesmuscheln, eine der vielen typischen apulischen Köstlichkeiten.
Gluten-unfrei
Abgesehen davon, dass man hier natürlich überall zu allererst Weißbrot mit Olivenöl bekommt und sowieso zu allem Weißbrot als Beilage serviert wird, ist Apulien die Hauptstadt der Orecchiette und der Troccoli. Sich hier glutenfrei zu ernähren ist echt schwierig! Schaffe ich auch nicht zu 100%. Falls ich also demnächst wie ein Heißluftballon aufsteige, hoffe ich, dass mich der Mann noch rechtzeitig an einem Zipfel erwischt und festhalten kann.
Planänderung
Eigentlich wollten wir morgen weiter nach Vieste… aber es ist so entspannt hier. Vielleicht mieten wir uns morgen ein Boot und fahren zu den Grotten des Gargano oder den Isole Tremiti… Verremo.
Hier hab ich übrigens einen alten Beitrag im Standard über gargano gefunden… Ist aus dem Jahr 2013, aber viel hat sich hier nicht geändert, außer das mit den Masken halt…