Thailand 2024 – Unsere Route

Thailand 2024 – Unsere Route

Am 9.1. geht unser Flug nach Bangkok. Diesmal werden wir uns auch den Norden ansehen und an der Grenzen zu Myanmar und Laos entlangfahren. Hier zeige ich euch unsere Route. Und nein: Wir werden nicht mit dem Auto von der Hauptstadt nach Chiang Mai fahren, sondern das Flugzeug nehmen. Ich konnte nur Google nicht von dieser Darstellung abbringen…

Nach 2 Wochen Nordthailand reisen wir weiter zu unserer „Stamminsel“ Koh Samui. Ich freue mich, wenn ihr uns digital begleitet.

Es razt a wengl

Es razt a wengl

Das ist die das steirische Gegenteil von „es flutsch“ und beschreibt unsere WoMo-Tour ganz gut. Auch die Stimmung ist mitunter leicht gereizt, wenn wir uns zwischen lauter bescheidenen Varianten nicht entscheiden können. Dass das Auto bereits seine Macken hat – und das in seinem erst 3. Lebensjahr – machts nicht besser. Vor allem das Pfeifen der zentralen Dachluke ab Tempo 100 macht das Fahren zu einer akustischen Zen-Übung. Vom Hörspiel haben wir schon in Wiener Neudorf Abstand genommen, wir verstehen ja nicht mal, was die Frau im Navi uns sagt. In jeder ausreichend engen Kurve tropft es aus dem vorderen Innenlicht und der viele Regen füllt es immer wieder voll – danke. Auch der Kühlschrank braucht besondere Zuwendung sonst kühlt er nicht, und letzte Nacht hat doch tatsächlich jemand unser Stromkabel abgesteckt!

Alles in allem razts hoit. (Hab ich mich übrigens schon ausreichend über die italienischen Autofahrer aufgeregt? Disziplinlos, viel zu schnell, ja nicht nachgeben, Kolonne rechts überholen und dann reinzwicken…die Sorte halt.)

Die Sonnenseite

Dafür haben wir heute einen sehr schönen Golfplatz in Mailand – tatsächlich ein Parklandkurs in der Stadt – gespielt: Le Rovedine. Super Zustand trotz des vielen Regens. Die 7 Trilliarden Minkerln, die in Auge und Ohren und Mund geflogen sind, haben uns davon abgehalten allzu viel zu sprechen. Wäre aber eh nicht möglich gewesen, da unser Flightpartner, ein Local, offenbar für die Speedgolfmeisterschaften trainiert hat: abschlagen, vorlaufen, Putten vor allen anderen, auf zum nächsten Loch. Ballsuchen ein Luxus, den man sich nicht leistet, schon gar nicht hilft man anderen dabei. Gut dass er nach 9 Löchern aufhören musste. So ein unfreundlicher Vollfatzke ist uns schon lange nicht mehr auf einem Golfplatz untergekommen.

Wir kamen aber auch auf den hinteren 9 Loch nicht dazu, die Schönheit des Platzes richtig zu würdigen, denn da hatten wir zwei neue Verfolger wortwörtlich auf den Fersen… Dabei wären es die vielen alten, riesigen Bäume durchaus wert gewesen, sie zu bestaunen, etwa die riesigen Zedern. Die zahlreichen Wasserschildkröten hätte ich mir auch gerne genauer angeschaut und die vielen Hasen, die das Rough bevölkern. (Werden übrigens von Greenkeeper-Hunden dezimiert. Grausam aber effektiv.)

Dafür war die Greenfee mehr als fair: 55,- p.P. ohne Ermäßigung ist für 18 Loch wirklich erstaunlich günstig!

Village City Camping

TomTom hat übrigens den Campingplatz hier in Mailand nicht gefunden und das liegt sicher nicht daran, dass er neu ist. Aber man kann verstehen, dass uns Tom hier nicht herführen wollte – hat wahrscheinlich auch seinen Stolz… Der Platz an sich ist zwar sehr idyllisch mit vielen Bäumen, inmitten einer großzügigen Grünlandschaft, tolle Vogelgesangskulisse. Aber leider total verkommen. Mit 44 Euro pro Nacht noch dazu doppelt so teuer wie der bei Venedig. Die Sanitärräume sind zwar ok, aber nicht sauber. Die Abwasch zum Geschirrwaschen hat ganz sicher ein Mann konzipiert, der noch nie in seinem Leben abgewaschen hat. Die Gastro wird von Chinesen geführt, die nur ganz schlecht Italienisch oder Englisch, oder so sprechen und leider auch nicht kochen sondern nur aufwärmen. Das Rundherum ist verfallen, neben dem Verfallenen wird aus Containern was „Neues“ gebaut. Es gibt eine Taubenzucht (!), Gänse und Ponys, ich hoffe, die werden besser „gewartet“. Ich verstehe sowas nicht…

Aber morgen werden wir noch hierbleiben und das schlechte Wetter (sic!) mit Shopping in der City kompensieren. Danach solle es ja längerfristig besser werden. Dann machen wird uns auf in die Schweiz. Preismäßig hätten wir ja jetzt schon geübt. So heruntergekommen ist es bei denen sicher nicht.

Warum die Weg in die Schweiz über Venedig führt

Warum die Weg in die Schweiz über Venedig führt

Was ursprünglich ein verlängertes Wochenende in Zürich hätte sein sollen, ist nun zu einer 12-tägigen WoMo-Reise geworden. Bitte erinnert mich: Nie wieder WoMo-Urlaub im Mai! Schon bei unserem letzten Mai-Ausflug mit dem „kleinen“ Ducato waren wir vom Wetter-Pech verfolgt. Das Auto heißt ab sofort Rainchaser. Vielleicht prägt sich das ein und hält uns nachhaltig ab.

Längere Regenperioden machen sich im kleinen Bus nicht so super da erstens innen eng, zweitens wird nix trocken… Aber soweit wollten wir es diesmal nicht kommen lassen, daher führt uns unser Weg nach Zürich zunächst nach Venedig. Die Wetter-App sagt: Das ist der erste Ort Richtung Westen, wo die Sonne scheint!

In Venezia c´e il sole

Tatsächlich: bei Regen kommen wir an, in der Nach tröpfelt es auch immer wieder aufs Dach aber der nächste Tag ist nahezu perfekt (wenn man davon absieht, dass ich mich mit der Schottland-erprobten Jacke ausrüste, weil in der Früh nur 9 Grad…). Die Sonne wärmt dann doch auf 19 Grad max.

Von unserem Campingplatz Venezia Village fahren wir mit dem Bus, der in 5 Minuten zu Fuß erreichbar ist, um 3 Euro ca. 10 Minuten ins Zentrum. Von der Piazzale Roma aus erkunden wir planlos die Stadt. Wir erfreuen uns an der Sonne, am einzigartigen Flair, versuchen abseits der touristischen Hauptadern zu gehen, stehen dabei immer wieder in Sackgassen an. Wir essen wirklich gutes italienisches Essen im Nevodi, trinken schon um zwei das erste Glas Wein. Fahren nach Murano, fragen uns, wovon die dort leben, weil wir würden das Allermeiste dort nicht mal geschenkt haben wollen. Sitzen wieder in der Sonne, diesmal gönne ich mir ein Lemonsoda! Das trinke ich wirklich nur in Italien!

Was für ein herrlicher Frühsommertag! Danke Wetter-App!

Warum Zürich

Diese Frage ist durchaus berechtigt. Ich hätte mir Zürich aus Kostengründen nicht ausgesucht. ABER: Mein Lieblings-Cantautore (=Liedermacher) Pippo Pollina spielt dort – und zwar nur dort – sein 60er-Geburtstagskonzert. Da treten auch viele befreundete Künstler wie z.B. Konstantin Wecker oder Pippos Sohn Faber auf. Da ich ohnedies noch nie in Zürich war, habe ich kurzerhand vor einem halben Jahr Tickets gekauft. Allerdings hatte ich nicht so genau die „Nebenkosten“ bedacht… Die Anreise mit dem Zug und die 3 Nächte in Zürich hätten beinahe gleich viel wie das Ausborgen des WoMos für 10 Tage gekostet. Allerdings haben wir beim Buchen nicht das launische Mai-Wetter bedacht…

Lieblings-WoMo-Ritual

Flucht-artig

Wenn die Wetter-App wieder Recht hat, wird es morgen hier zu regnen beginnen. Das heißt für uns: Auf nach Milano, dort scheint angeblich die Sonne. Ich lasse es euch wissen!

Man-Probe – ein Ausflug mit unserem Van to be?

Man-Probe – ein Ausflug mit unserem Van to be?

Eigenes WoMo ja oder nein? Das ist die große (Luxus-) Frage, die uns seit einger Zeit beschäftigt. Einerseites haben wir uns extra ein E-Auto zugelegt, um unsere Individualkilometer halbwegs umweltfreundlich zu bewältigen. Andererseits sind unsere Van/WoMo-Urlaube wirklich toll und sollen in Zukunft vermehrt werden. Leih-WoMos sind nix für spontane Aufbrüche. Zudem sind sie klarerweise nicht auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten und letztlich auch nicht ganz billig.

Angesichts 7% Inflation haben wir uns nun doch dafür entschieden, ein eigenes Fahrzeug zu kaufen. Wir haben uns ungefähr 7 Trillionen Vans online ansegehen. Uns die Köpfe zerbrochen, ob gebraucht, neu, selbst ausbauen, selbst ausbauen lassen, fertig kaufen, von welchem Anbieter… Genügend Fragen, um viele lange Abende damit zu verbringen.

Als einer unserer Favoriten hat sich der von Megamobil ausgebaute MAN herauskristallisiert. Und wie es der Zufall so will, war genau dieser im Verleih verfügbar. Also nichts wie auf nach Leibnitz, wo dieser und einige andere Modelle zur Besichtigung standen.

Optisch sind die Megamobile ja sehr schneidig! Nicht zu klobig, nicht zu „wohnwagenmäßig“, cool, oder?

Wir übernahmen „unser“ Megamobil – einen MAN TGE 3.140 – voller Enthusiasmus. Doch schon beim Einräumen der Kastln tauchten erste Fragezeichen in unseren Köpfen auf. Ein ganz klares No-Go war dann die Tatsache, dass ich mit den Füßen nicht zum Boden reichte, und man diesen Umstand auch nicht ändern konnte. Merke: Das geht für sehr lange Fahrten gar nicht! Man kriegt alle Zustände – und wahrscheinlich einen Bandscheibenvorfall und Hämorrhoiden.

Die Küchenkasteln sind ganz sicher von Männern designt, die noch nie eine funktionierende Küche austatten mussten: keine einzige hohe Lade, wo sich zum Beispiel ein höherer Topf unterbringen ließe. Ähnlich der Kühlschrank, dessen Einlagegitter ungefähr 4 cm auseinander sind – Wurst und Flundern sind leicht unterzubringen. Alles andere eher schwierig. Aber dafür kann man sie rausnehmen. Der Kühlschrank entpuppt sich zudem als Heizung, weil die Abwärme reingeblasen wird: *Handkopf-Emoji*.

Was uns auch noch verunderte war, dass bei einem Auto, das an die 100.000 Euro kostet keine Abschattungen und kein Navi eingebaut sind! Und kein einziges Hakerl! Dabei sind Haken beim Campen essenziell!

Sehr cool ist hingegen das elektrische Hubbett. Es gewährt rückenschonenden Zugang zu einem sehr großzügigem Heckstauraum.

Und fahren tut sich der 140 PSige MAN laut bestem-WoMo-Piloten-aller-Zeiten sehr angenehm und übersichtlich – trotz seiner 6,80 m. Er verbraucht 8-9 Liter Diesel pro 100 km. Die Motorbremse ist allerdings auch nicht besser als beim Fiat Ducato. Was bei der Überquerung der Koralpe auch diesmal zu einem Sicherheitsstopp auf halber Bergabstrecke führte – wie schon letztes Jahr. (Das sollte man keineswegs unterschätzen beim Überqueren von Pässen.)

Unsere – nicht sehr originelle – Route

Von Leibnitz aus starteten wir – wie schon letztes Jahr – nach Frauenthal, um dort eine Runde Golf zu spielen und eine ausgiebige Dusche zu genießen. Das Essen im GC Frauenthal ist übrigens sehr empfehlenswert, der kroatische Wirt äußerst freundlich.

Dann ging es die Koralpe hinauf zum Stausee auf der Soboth. Der hintere kleine Stellplatz ist besonders nett und unter der Woche bekommt man dort auch ziemlich sicher einen Platz. Wenn nicht, kann man einfach auf dem Parkplatz stehen bleiben. Es gibt eine (warme) Freiluftdusche, saubere WCs und einen Kiosk mit gutem Wein. Das alles direkt am Wasser. Kostet für 24 h € 15,- plus Gästetaxe € 2,50. Ein Schwumm im Stausee inklusive. Man kann dort auch außerhalb der Öffnungszeiten hinkommen, da es keinen Schranken sondern einen Parkgebührautomaten gibt.

Der Abend am Stausee
Der Morgen am Stausee

Rund um den See kann man nicht wandern, das hat der Mann laufend probiert und kam mit zerschundenen Beinen wieder, da er sich durchs wilde Unterholz schlagen musste, um zu mir zurückzufinden!

Das Ausflugsrestaurant „Zwatricks“ (bisschen mehr als 1km vom Stellplatz entfernt) ist übrigens durchaus empfehlenswert!

Wiederholungstäter:in

Nachdem wir die Abfahrt vom Berg überlebt hatten, und sich der Sommer mit voller Wucht ankündigte, beschlossen wir, unser Glück am Turnsersee zu versuchen. Meine Hoffnung war nicht groß, da ja immerhin Ferienzeit und ein minikleiner Campingplatz. Aber siehe da: Wir hatten Glück und bekamen sogar ein wunderbares Plätzchen mit direkter Sicht auf den See. Noch schöner als letztes Jahr!

Stellplatz mit grandioser Aussicht
Spaghetti gehen immer!

Nun sind wir schon den dritten Tag hier. Das herrliche türkisblaue Gewässer, der nahe Golfplatz „Klopeinersee“, die entspannte Atmosphäre ziehen uns in ihren Bann.

Während ich das hier schreibe, prasselt der Gewitterregen auf unseren MAN. Ich genieße ein Gläschen Zweigelt und freue mich über ein paar herrliche Uralubstage und darüber, dass wir nun wieder ein bisschen besser wissen, was wir NICHT wollen. Die Entscheidungsfindung spitzt sich zu…

WoMo – Störungsbild

WoMo – Störungsbild

Wir sind zurück nach Vieste, weil es uns im Gargano-Gebiet so gut gefallen hat und wir hoffen, noch ein bisschen im Meer planschen zu können! Allerdings ist das Internet hier so mies, dass ich euch mit einem „Störbild“ hinhalten muss… (Vielleicht kann ich ja morgen ein WiFi-Passwort ergattern, dann lade ich euch die tollen Fotos von Lecce und vor allem von Matera hoch!)

Manche von euch werden sich vielleicht noch an das ORF-Störbild erinnern….
So schön war´s nicht 😉
WoMo Tag 10 – Wo viel Licht, da ist auch Schatten.

WoMo Tag 10 – Wo viel Licht, da ist auch Schatten.

Als es noch romantisch war: Passstraße durch die Forest Umbra

Weil uns grad das zweite Gewitter an einem Nachmittag ereilt hat, und ich hormonally challenged bin, gibt´s heute mal einen Rant.

Auf unserer Fahrt vom grandiosen Lido Azzuro weiter in den Süden hat uns das Navi, das ja nicht weiß, dass wir in einem Schlachtschiff unterwegs sind, wieder einmal über eine Passstraße geführt. Diesmal war´s nicht so schlimm wie damals am Radieschen-Pass, die Kurven nicht so eng, dass wir reversieren mussten, aber es war dennoch eine herausfordernde Straße. Sie führte uns in die Gegend um Foggia, so ziemlich der hässlichste Teil Italiens, den ich je gesehen habe: unendliche, brettelebene landwirtschaftliche Flächen, durchzogen von Plastikschläuchen zur Bewässerung, umrahmt von Müllbergen. (Das kann man sich bei uns echt nicht vorstellen: Die Menschen hauen ihren normalen Hausmüll einfach in den Straßengraben, dazu Reifen, Fahrräder, Eiskästen – einfach alles! ) Die abgeernteten Felder werden abgebrannt – eine Praxis, die bei uns schon lange verboten ist. Die Flüsse, die hier mal flossen, sind nur mehr brackige Rinnsale. (Aber vielleicht liegts ja auch nur daran, dass Spätsommer ist. )

(Ich befürchte, hier kommt das Gemüse her, dass wir im Winter aus Italien beziehen.)

Die Strada Provinciale ist dermaßen schlecht im Zustand, dass man Angst um seine Reifen hat. Aber das Deprimierendste: An großen Kreuzungen sitzen Prostituierte – immer junge, schwarze Frauen – ganz alleine auf einem Plastikgartensessel und warten auf Freier. Die besser ausgestatteten haben einen Sonnenschirm und ein Polsterl zum Draufsitzen…

Und dann kam Bari: dreckig, verwahrlost, mit einem wahnsinns-Gewitter, das das Wasser sogar durch die geschlossene Deckenluke des WoMos gedrückt hat. Hagel, Sturmböen, keine Sicht. Die Italiener*innen sind alle unter die Dächer von Tankstellen geflüchtet! Außerdem hat uns das Navi durch so enge Gasseln geführt, dass wir die Seitenspiegel einklappen und die Luft anhalten mussten.

Naja. Über die vermüllenden Ureinwohner*innen hab ich mich ja schon mehrmals aufgeregt – es wird nur sehr langsam besser. Gegen grindige landwirtschaftliche Produktionsmethoden hilft saisonales bio-Essen. Den Rest verdränge ich.

Jetzt sind wir in Monopoli, weil wir einen Campingplatz mit Infrastruktur brauchen. Ist viel teurer und schircher als der, wo wir herkommen, aber mit Waschmaschine und Trockner!

Eigentlich wollten wir uns hier ein bisschen umsehen, aber im Moment ist uns gar nicht danach… Schauen wir mal, wie es morgen aussieht, wenn die Sonne wieder scheint!

Schöner Schluss

A propos Sonne: Mit schönen Bildern von unserem gestrigen Bootsausflug nach Vieste möchte ich diesen Beitrag doch noch positiv beenden!

PS: Danke dem bWMPaZ (besten WohnMobil-Pilot-aller Zeiten) für seine Fahrkünste!

WoMo Tag 6/7/8(?): Gestrandet in Calanella

WoMo Tag 6/7/8(?): Gestrandet in Calanella

(Nachdem schon erste Beschwerden laut wurden, hier der nächste Blogbeitrag!)

Auf unserem Weg in den Süden sind wir in Gradano stehengeblieben. Einem wunzikleinen, äußerst pittoresken Städtchen in den Abruzzen. Dann haben wir aber die SS16 (adriatische Schnellstraße) verlassen und die Autobahn genommen, um Meter zu machen. (Die süditalienischen Autofahrer*innen sind übrigens recht unangenehme Verkehrsteilnehmer+innen: Sie fahren sehr knapp auf, und wenn man sich nicht in der Sekunde verdünnisiert, gibt´s gleich die Hupe und das Helle. Aber  nicht nur für uns Ausländer. Das Recht der Stärkeren wird auch gegenüber den eigenen Landsleuten beansprucht.)

Nach einem Nächtigungsstopp auf irgendeinem Parkplatz direkt am Meer, war unser nächstes Ziel der Sporn des Stiefels mit seinem Naturschutzgebet Gargano und seinen Kreidefelsen.

Selbst im Nirgendwo ist der Sonnenutergang schön!

Calanella

Auf der Suche nach einem geöffneten Campingplatz (Hier ist die Saison wirklich schon aus!), haben wir diesen nirgends verzeichneten mehr Stell- als Campingplatz in Calanella gefunden: Direkt am Meer, sehr basic mit Duschen im Freien (Warmwasser nur gegen Bezahlung!) und Lavoirs unter Tamarisken. Der Strandsand ist so fein wie in der Karibik, nur ein bisschen dünkler. Die Atmosphäre ist mehr Bohème als Gartenzwerg. Viele junge Leute mit kleinen Kindern aus Deutschland, der Schweiz oder den Niederlanden. Aber man bleibt irgendwie unter sich. Man grüßt sich freundlich, aber mehr auch nicht. Die große Verhaberung findet – zumindest mit uns 😉 – nicht statt.

Für so einen Strand nehmen wir auch Waschgelegenheiten im Freien in Kauf!

Peschici

Heute sind wir mit unserer grünen Minna in die nächste „Stadt“ gebraust. (Für 50ccm geht’s sie echt nicht schlecht!) Hoch oben am Monte Pucci thront Peschici. Die nicht ganz 5.000 Einwohner*innen müssen sich lange fit halten, weil wer nicht mehr Stiegensteigen kann, hier wegziehen muss. Die unfassbar kleinen Häuser der Altstadt kleben am Felsen und schauen hinab auf ein azurblaues Meer.

Wir haben natürlich großartigen Fisch – heute wars Oktopus – gegessen und gefüllte Miesmuscheln, eine der vielen typischen apulischen Köstlichkeiten.

Gluten-unfrei

Abgesehen davon, dass man hier natürlich überall zu allererst Weißbrot mit Olivenöl bekommt und sowieso zu allem Weißbrot als Beilage serviert wird, ist Apulien die Hauptstadt der Orecchiette und der Troccoli. Sich hier glutenfrei zu ernähren ist echt schwierig! Schaffe ich auch nicht zu 100%. Falls ich also demnächst wie ein Heißluftballon aufsteige, hoffe ich, dass mich der Mann noch rechtzeitig an einem Zipfel erwischt und festhalten kann.

Planänderung

Eigentlich wollten wir morgen weiter nach Vieste… aber es ist so entspannt hier. Vielleicht mieten wir uns morgen ein Boot und fahren zu den Grotten des Gargano oder den Isole Tremiti… Verremo.

Hier hab ich übrigens einen alten Beitrag im Standard über gargano gefunden… Ist aus dem Jahr 2013, aber viel hat sich hier nicht geändert, außer das mit den Masken halt…

WoMo Tag 3/4 – VIPs mit eigener Insel

WoMo Tag 3/4 – VIPs mit eigener Insel

Hie und da schreib ich eine Geschichte, die auch „in die Zeitung kommt“. Vor langer Zeit eine über Golfen mit Hund, die im Golfmagazin erschienen ist. Der Hund golft schon länger nicht mehr. Mit ihren 12 Jahren sind wir froh, wenn sie noch eine Waldrunde schafft. Aber seit damals kenne ich Klaus. Klaus war damals Chefredakteur des Golfmagazins, bevor der Herr Pirker die maroden Magazine des Herrn Fellner gekauft und die Mannschaft ausgwechselt hat. Lange Rede, kurzer Sinn: Klaus macht heute seine eigene Golfzeitung namens Simply Golf. Und ich schreibe für ihn eine Story über Golfreisen im Wohnmobil. Den italienischen Golfplatzbetreibern entlang unserer Route wurde ich als „Giornalista“ angekündigt!

Unsere erste Golf-Station ist die Insel Albarello. (Das müsst ihr unbedingt google-mappen! Die Lage ist so exponiert, mitten in einer Lagune des Po-Deltas.) Als wir unser WoMo am Yachthafen einparkten, wurden wir schon von Stefano, dem Clubmanager erwartet. Er holte uns mit dem E-Cart ab und führte uns, durch ein bewachtes Tor, in eine Gated Community für die Reichen und Schönen aus Padua und Umgebung. Eine ganze Insel nur für Beknödelte, mit Yachthafen, Reitstall, Bogenschießen, Tennis usw. Ich war mehr als skeptisch. Aber Stefano wusste uns einzuwickeln! Er behandelte uns wie King und Queen! (Ja ich geb zu, das hat mich beeindruckt!)

Und der Golfplatz ist – zwar schon in die Jahre gekommen – wirklich außergewöhnlich! Ein Linkskurs, also direkt am Meer entlang, der von einer großen Herde Damwild beweidet wird. Bewässert wird nur mit aufbereitetem Grauwasser, gedüngt vom Wild und in den zahlreichen – über 80! – Bunkern nisten Bienenfresser!

Nach einer sehr entspannten Golfrunde hat uns Stefano die schönsten Flecken „seiner“ Insel gezeigt: den tollen Sandstrand, die „Fjorde“ und vor allem den Sunset-Point, wo man laut Stefano, den schönsten Sonnentuntergang Italiens miterleben kann. Und er hat nicht arg übertrieben!

Übernachtet haben wir am Parkplatz des Yachthafens. Mitten in der Nacht hat uns ein Wachmann aus dem Schlaf gehämmert, der wissen wollte, warum wir da stehen. Mein extrem unwirscher Hinweis, dass wir Gäste von Stefano seien, hat den Vigilo zwar verscheucht, aber wir blieben mit klopfenden Herzen zurück.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Café des Yachthafens, das anscheinend nur für uns geöffnet hatte, machten wir uns wieder auf den Weg. Nicht, ohne nochmal die ganz spezielle Lagunen-Landschaft mit ihren Fisch- und Muschelgründen sowie den vielen Flamingos – die hier übrigens weiß sind – zu bewundern.

Die weitere Fahrt war unspektakulär. Die SS16 bis nach Rimini führt entlang grindiger Städtchen, vermüllter Ecken, Industrie(brachen) und Landwirtschaften. Echt nicht schön. Gut, dass wir dann in Richtung Gradara abgebogen sind.

Jetzt sind wir in der Nähe von Pesaro, im Naturschutzgebiet von San Bartolo auf einem sehr romantischen Campingplatz. Das Pool mit der fantastischen Aussicht hat Öffnungszeiten wie bei uns das Finanzamt! Der Badewaschl wacht akribisch darüber, dass man sich die Füße abspült, bevor man den Poolbereich betritt, und dass man eine Badehaube trägt!!! (Ich glaube das letzte Mal, als ich eine Badehaube getragen habe, war Kirchschläger Präsident und ich noch Jungfrau!)

Ungeachtet dessen werden wir hier ein paar Tage bleiben und mit unserem heißen Moped die nahe Gegend erkunden. Bis bald. Bacio!

WoMo Tag 1 – Von Wien nach Zöbern

WoMo Tag 1 – Von Wien nach Zöbern

Es ist ganz schön anstrengend, ein ganzes Monat Leben in ein Auto einzuräumen! Dann noch die riesigen bunten Dahlien ein letztes Mal bewundern, den Kindern ins Gewissen reden, den Hund ein letztes Mal äußerln, den knutschunwilligen Sohn herzen, das besorgte Weibskind beruhigend umarmen, und dann – trotz Altmannsdorferstraße – um 12.30 pünktlich zur Kartoffelteigpizza aus dem privaten Holzfeuerofen bei Zöbern im schönen Wechselland vorzufahren!

Großartiger Blick Richtung Voralpen

Billigsdorfer Ausgabe

Unser Auto, der Ford Horon, hält leider nicht was uns verspochen wurde. Im Gegesantz zum Fiat vom letzten Jahr, ist der Horon eine Austattungsstufe drunter. Das macht sich u.a. daran bemerkbar, dass man auf Haken, wo man was aufhängen könnte, verzichtet hat, diverse Stauräume und Fächer fehlen, eines der wichtigsten Küchenkastln – der Gewürzschrank! – fehlt. Aber gut, der Eiskasten ist groß und hat das wirklich unentbehrliche Flaschenfach!

Bei manchen Dingen fragt man sich echt, ob das schon mal wer ausprobiert hat wie zum Beispiel die Leiter zum Bett: Wenn das Leintuch auf der Matratze ist, verschwindet die Leiter praktisch drunter. Beim Raufkrabbeln aufs Bett ist das auch nicht schlimm, da kann man käferartig mit den Füßen raufstrampeln, aber beim Runtergehen, wärs schon recht praktisch, wenn der tastende Fuß irgendwann einer Sprosse begegnet … Na gut, wir sind ja noch jung für Nebensaisoncamper 😉

Schnurrt wie ein Kater und schwankt wie ein Boot

Dafür fährt er sich viel angenehmer sagt der bWMPaZ (beste WohnMobil-Pilot-aller Zeiten). Die bWMBaZ (beste WohnMobilbeifahrerin aller Zeiten) ist noch am Überlegen. Der Horon ist jedenfalls viel leiser als der Fiat. Es klappert und quietscht viel weniger. Die bessere Federung macht meinem Magen noch zu schaffen. Wenn ich die Augen zumache, gaukelt mir mein Magen vor, wirbefänden uns auf einem Schiff.

Die erste Nacht hat dann gleich schlaflos begonnen, was aber eher an den Unmengen Histamin von Käse und Rotwein gelegen ist als am WoMo. Schlaflosigkeit ist im WoMo generell unpraktisch, weil man zwangsläufig seinen Beischläfer belästigt. Aber irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen und recht frisch um 7.00 Uhr aufgewacht zu einem wunderschönen Sonnenaufgang über den Voralpenhügeln.

Blick aus meinem „Schlafzimmerfenster“ am Morgen

Jetzt sind wir in Bad Kleinkirchheim, wo wir den extrem schönen Golfplatz von Franz Klammer gespielt haben. Rahmdalken und Kletzennudeln verstärken nun die Erdanziehungskraft und wir werden uns – obwohl es noch nicht mal 22.00 Uhr ist – bald in die Horizontale begeben.

Morgen geht´s nach Chioggia. Buona Notte!

Fast schon kitschig der Sonnenuntergang
Mit dem WoMo nach Süditalien (0). Die Reise hat schon längst begonnen.

Mit dem WoMo nach Süditalien (0). Die Reise hat schon längst begonnen.

Dieses großartige Foto von Vieste stammt von Volker Plass. Er fährt dieselbe Route wie wir. Allerdings mit dem Fahrrad!

Nachdem wir letztes Jahr nur durch Italien durchgefahren sind, um nach Frankreich zu gelangen – natürlich mit ein paar netten Zwischenstopps – haben wir heuer Italien zu unserem Reiseziel gemacht. Wir wollen an den Absatz vom Stiefel, die Adriaküste entlang, rund um die Spitze und dann hinauf nach Matera (Kulturhauptstadt 2019) und über die Marken wieder zurück. Wir haben uns dafür 1 ganzes Monat Zeit genommen! Das erste Mal, dass wir uns so einen langen Urlaub am Stück gönnen!

Vorbereitung = Vorfreude

Wenn es ein freudiges Gefühl erzeugt, an dicke Socken, Wäscheleine, Kluppen, Korkenzieher, Regenschirm…MASKEN! (Die standen bei unserer letzten großen Reise definitiv nicht auf der Liste!) zu denken, kann es sich nur um Reisevorbereitungen handeln!

Aufmerksam verfolgen wir die Corona-Updates. Bisher ist unser Zielgebiet von diversen Sperren verschont geblieben. Es gelten strengere Sicherheitsmaßnahmen als bei uns. Die Maske wird zu unserer ständigen Begleiterin außerhab des WoMos werden. Gut, dass wir in der Nebensaison fahren können, da ist nirgends mehr viel los. (Hypothese.)

Die Route steht schon halbwegs fest. Nicht, weil wir neurotische Allesplaner wären, sondern weil ich wissen wollte, ob sich das, was wir uns vorgenommen haben, auch ausgeht – eben ohne Stress. Anders als die letzten Male, werden wir uns öfter mehr Zeit am selben Platz gönnen und vor dort aus Sternfahrten machen. Das ständige Ein- und Aus“ziehen“ am/vom Campingplatz ist recht mühsam und verringert den Erholungsfaktor – auch ein Learning aus dem letzten Jahr. Dennoch sind wir nomadische Camper, die das Fahrzeug nutzen um herumzukommen. Wenn ich stationär Urlaub mache, ziehe ich jedenfalls ein Hotel/eine Pension vor! (Alleine aus hygienetechnischen Gründen 😉

Schwerfahrzeug

A propos Fahrzeug: Das Ding, mit dem wir heuer unterwegs sind, ist eine echt fette Kiste. Schwerfahrzeug ist es natürlich nur gefühlt. Weder Martin, der bWMPaZ (beste WohnMobil-Pilot-aller Zeiten), noch ich haben einen LKW-Führerschein. Aber riesig ist das Ding dennoch. Hier, auf der Website unseres Vermieters, könnt ihr euch die technischen Details reinziehen. (Besonderer Luxus, der sich daraus ergibt: eine riesige Garderobe im Alkoven! Und ein Klo, bei dem man sich nicht in die Knie beißen muss. Aber vor allem eine Garage! Die hat u.u. den riesen Vorteil, dass man dort nasse Sachen reintun kann, ohne sich die Feuchtigkeit in den Wohnraum zu holen. Falls es mal regnen sollte…)

Eigentlich wollten wir kein ganz so großes Auto, aber das etwas kleinere war leider nicht mehr verfügbar. Der Bus, den wir im Juni ausprobiert haben, war uns aber definitiv zu klein.

Da das Fahrzeug so groß ist, dass es sich eher schlecht für barocke italienische Altstädte eignet, werden wir in der „Garage“ das Moped unserer Tochter mitnehmen. (Letztes Jahr hatten wir die Fahrräder mit. So ganz auf Muskelkraft angewiesen, war unsere Reichweite – ok meine – in hügeligeren Gebieten allerdings recht eingeschränkt!)

Die geplante Abfahrt ist am Samstag. Schaun wir mal, wie weit wir diesmal am ersten Tag kommen… Letztes Mal war´s St. Martin – im Burgenland…

Vieni con noi!