John Green – Looking for Alaska

John Green – Looking for Alaska

/“I have tried so hard to do right.“ Last words of President Grover Cleveland/

Nach The fault in our stars musste unbedingt ein weiterer John Green her. Dass es sich bei Looking for Alaska um ein Jugendbuch handelt, wurde mir erst im Laufe der Lektüre klar. Aber da war ich schon mittendrin, und die Jugend ist – zumindest gefühlt – noch gar nicht so lange her 😉

Das Dranbleiben hat sich gelohnt. (Anti-)Held Miles Halter ist witzig, kaum obszön, herrlich naiv und wunderbar selbstironisch. Sein scheinbar einziges Talent ist es, sich letzte Worte großer Persönlichkeiten merken zu können. Er hat keine Freunde, ist ein überbehütetes Muttersöhnchen. Jetzt soll er aufs College, weit weg von zuhause.

Glücklicherweise trifft er im College auf einen Zimmergenossen mit mehr Lebenserfahrung. Es bildet sich eine Clique der Underdogs, deren  Anführerin Alaska Young alle in ihren Bann schlägt.

The gorgeous, clever, funny, sexy, self-destructive, screwed-up, and utterly fascinating Alaska Young, who is an event unto herself. She pulls Pudge (i.e. Miles, Anm.) into her world, launches him into the Great Perhaps, and steals his heart. (Klappentext)

Alaska lehrt Pudge („Babyspeck“) – wie sie ihn „liebevoll“ nennt – die wirklich wichtigen Dinge im Leben wie Rauchen und Saufen. Und sie verkuppelt ihn mit der ebenso unerfahrenen Sara (die Szene mit deren ersten Oralverkehr ist really, really funny!).

Doch insgeheim kommt Miles nicht von Alaska los.

From a houndred miles an hour to asleep in a nanosecond. I wanted so badly to lie down next to her on the couch, to wrap my arms around her and sleep. Not fuck, like in those movies. Just sleep together, in the most innocent sense of the phrase. But I lacked the courage and she had a boyfriend and I was gawky and she was gorgeous and I was hopelessly boring and she was endlessly fascinating. So I walked back to my room and collapsed on the bottom bunk, thinking that if people were rain, I was a drizzle and she was a hurricane.

Nach dem einschneidenden Ereignis, das das Buch in 2 Hälften teilt, ist nichts mehr wie es einmal war. Nun beschäftigt die Jugendlichen die Suche nach dem Great Perhaps, dem Warum und Wieso und dem „Was-kommt-danach“. Und wie im wahren Leben, sind manche bei ihrer Suche erfolgreicher als andere.

Leichtfüßig, witzig, intelligent, mehrfach ausgezeichnet (Winner of the Michael L. Printz Award, Los Angeles Times Book Prize Finalist), gilt wie schon für The fault in our Stars  auch für Looking for Alaska eine uneingeschränkte Lesempfehlung. Auch für Erwachsene.

 

 Greene, Looking for Alaska
John Greene
Looking for Alaska
Speak (Penguin Books) 2005
9780142402511
256 Seiten

Auf Deutsch unter dem Titel Eine wie Alaska in der Übersetzung von Sophie Zeitz bei Hanser erschienen. Im Sommer dieses Jahres wurde zudem bekannt, dass Looking for Alaska verfilmt werden soll.

Erster Satz

The week before I left my family and Florida and the rest of my minor life to go to boarding school in Alabama, my mother insisted on throwing me a going-away party.

Urlaubslektüre

Urlaubslektüre

3 ganz unterschiedliche Bücher

in aufsteigender Reihenfolge: Der Fakir der in einem IKEA-Schrank feststeckte ist zwar recht nett, aber ich steh nicht so auf zwanghaft Lustiges. Der Plot ist aber sehr originell und das Buch schnell zu lesen. Bestens geeignet als Strandlektüre bei großer Hitze.

Lichtschacht, ein Krimi von Anne Goldmann, hat mich positiv überrascht. Ich steh ja nicht so besonders auf Krimis, aber dieser hier hat eine ganz eigene Spannung. Zudem kommt er nahezu ohne Grauslichkeiten aus. Und fesselt wirklich bis zum Schluss.

The Fault in our Stars ist der absolute Top-Favorit! Ein großartiges Buch! Mein belletristisches Highlight des Jahres. Aber nicht unbedingt eine leichte Lektüre. Immerhin geht´s um todkranke Jugendliche, die sich in einer Selbshilfegruppe kennenlernen. Aber soviel feiner Humor (im Gegensatz zum Ikea-Fakir), Sprachwitz, intelligente Reflexionen. Ein Weeper auf sehr hohem Niveau und ein echter Genuss! Hätte ich eine Bestenliste, The Fault in our Stars käme drauf!

ACHTUNG: Der Film zum Buch läuft gerade im Kino unter dem deutschen Buchtitel „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Ich hab den Film noch nicht gesehen, aber UNBEDINGT VORHER das Buch lesen!

In order of appearance

Romain Puertolas Der Fakir der in einem IKEA-Schrank feststeckte
Romain Puertolas
Der Fakir der in einem IKEA-Schrank feststeckte
übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel
S. Fischer Verlag
978-3100003959
304 Seiten

Erster Satz:

Le premier mot que prononca l´Indien Ajatashatru Lavash Patel en arrivant en France fut un mot suédois.

 

Anne Goldmann Lichtschacht
Anne Goldmann
Lichtschacht
Ariadne Kriminalroman
978-3867542203
288 Seiten

Erster Satz:

Sie saßen nebeneinander auf dem Dach, keine 60 Meter Meter von ihr entfernt.

 

John Green, The Fault in our Stars
John Green
The Fault in our Stars
Dutton Books
978-0141345659
313 Seiten

 

Erster Satz:

Late in the winter of my seventeeth year, my mother decided I was depressed, presumably because I rarely left the house, spent quite a lot time in bed, read the same book over and over, ate infrequently, and devoted quite a bit of my abundant free time to thinking about death.