Karibikküste – faule Tiere und brüllende Affen
Wir gewöhnen uns an den Verkehr in Costa Rica. In den Städten immer aufpassen, es kann sein, dass eine Straße urplötzlich zur Einbahn wird – was das Navi allerdings noch nicht weiß. Wir fahren also allerlei Gasselwerk und fiebern der ersten Ansicht des Meeres entgegen.
(Die Städte durch die wir fahren – wie z.B. Limón auf unserem Weg nach Cahuita – lasse ich unerwähnt. Sie sind wirklich nichts Besonderes und wir sind wirklich nur durchgefahren oder haben kurz angehalten um Proviant zu kaufen. Interessant ist, dass in nahezu ganz Costa Rica das Rauchen selbst im Freien verboten ist und die meisten Menschen sich auch daran halten! Die Häuser sind maximal 2stöckig und ausnahmslos alle sind eingezäunt! Dort könnte unsere Innenministerin in Sachen Zutrittsabwehr noch einiges lernen!)
Dann kommt das Meer in Sicht! Doch es sieht gar nicht karibisch aus – aufgewühlt, braun, wild! Oilspill? Die Ausläufer des Hurrikans, der Südamerika in den letzten Tagen gewütet hat? Unsere erste Unterkunft beim „Verrückten Schweizer“ heißt uns jedenfalls mit sehr karibischem Flair willkommen.
Am späten Nachmittag dann eine erste akustische Begegnung mit der Gefahr! Man sieht sie nicht, aber direkt in der Nähe muss ein wirklich wütendes Monster stehen – gleich fällt es über uns her! Es kommt immer näher, es wird uns töten! HILFE!!!!
Es stellt sich heraus, dass wir uns vor ein paar Affen in die Hose machen. Sogar recht kleine Affen, ca. 5kg schwer, hoch oben in den Bäumen. Sie sind schon gefährlich, sie schmeißen nämlich mit ihren Exkrementen auf Eindringlinge. Wir sind jedenfalls froh, das bereits am Nachmittag bei Tageslicht erfahren zu haben, so müssen wir in den frühen Morgenstunden, als die Horde wieder das Hotelgelände durchquert, nicht um unser Leben fürchten.
Unser Strandspaziergang macht die Hoffnungen auf den Schnorchelausflug am nächsten Tag zunichte. Jedenfalls kein Oilspill, sondern einfach nur aufgewühlter dunkelbrauner Sand – Playa Negra. Das Wasser ist angenehm warm, aber an Schwimmen ist eher nicht zu denken.
Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug nach Cahuita. Wir treffen unseren Guide, einen sehr gechillten Typen, der eher wie ein Jamaikaner aussieht. Er ist barfuß unterwegs, vermutlich schon sein ganzes Leben, er hat ungefähr Schuhgröße 45 aber in der Breite! Schon am Parkplatz macht er uns auf einen dunklen Fleck ganz oben in den Bäumen aufmerksam: unser erstes Faultier! Hier im Südwesten des Landes gibt es derer noch viele. Es gibt 2- und 3-Fingerfaultiere, die einen sind grau und die anderen eher braun. Sie bewegen sich selten und wenn doch dann sehr gemächlich. Da sie es sich hauptsächlich im Blätterdach gemütlich machen, sehen wir sie leider nur von Weitem.
Am Ende des Ortes Cahuita befindet sich der Eingang zu einem kleinen Nationalpark. Hier hat der Strand Bilderbuchqualität. Einzig die starke Brandung und die Warnung vor „Rip (sic!) Currents“ trüben die Strandidylle. Auf unserer kleinen Expedition sehen wir jede Menge Basilisken, Iguanas, Klammeraffen, Seidenspinnen, viele bunte Vögel, weitere Faultiere, u.v.m. Es ist ein toller Einstieg in die Fauna Sylvestre eines der artenreichsten Länder der Welt. Mehr als 500.000 Arten von Flora und Fauna repräsentieren circa 6% der Biodiversität der Welt! 1)
Abends ist Cahuita ein bisserl unheimlich. Mehrfach werden uns – also Martin, ich weiß auch nicht warum – Drogen angeboten. Kaputte Gestalten lungern herum bzw. stehen in der Bewegung erstarrt mitten auf der Straße – also vom Kiffen kommt das nicht…
- http://www.botschaft-costarica.de/index.php?option=com_content&view=article&id=134:cambio-climatico&lang=de