Thailand 2024 – Ab in den Norden

Thailand 2024 – Ab in den Norden

Von Bangkok aus geht´s mit dem Flieger nach Chiang Mai. Obwohl ich jetzt schon zum 6. (!) Mal in Thailand bin, war ich noch nie so weit im Norden. Ein erster Spaziergang erzeugt bei uns den Eindruck, Chiang Mai wäre der 7. Bezirk von Thailand: überall „veggie“ und „vegan“-Schilder, Lattes mit 5 verschiedenen Milchen zur Auswahl (der Kaffee allerdings auch hier nicht gut. Das können die Thailänder einfach nicht…) wirklich schönes, originäres Kunsthandwerk, Läden, die sich genau so in der Neubaugasse befinden könnten. Wir sind erstaunt! Und gönnen uns ein Glas Sauvignon Blanc, während wir unsere Wäsche um 30 Baht (weniger als 1 Euro) im Waschsalon waschen und trocknen.

Der Nightmarket bzw. der Nightmaremarket

Es ist Sonntag und da findet im Zentrum Chiang Mais der Nightmarket statt. Obwohl wir geübte Markt-Besucher:innen sind, sind wir überwältigt: eine schier endlose Straße, mit zahlreichen Nebengässchen, übervoll mit Standln und Menschen – auch Einheimische. Es gibt eine Massiermeile, da werden an Ers50 Leute am Straßenrand 1h lang um 150 Baht ((3,8 Euro) massiert. Es gibt eine Nagelmeile, wo zig Frauen zig Frauen Gelnägel anpicken – das UV-Licht taucht die Seitengasse in lila Licht. Es gibt ganz viele Fressgässchen, wo man von gegrillten Skorpionen (haben wir nicht gegessen), über Krokodil, (haben wir auch nicht gegessen, genauso wenig wie Maden), Palatschinken (hier Roti genannt), Obst aufgeschnitten sowie in allen Aggregatszuständen zu sich nehmen kann. Frauen, bieten Gehäkeltes an (das sie derweil selbst erzeugen), zudem Gewand in allen Formen und natürlich „Marken“-Artikel aller Art. Und das wirklich ewig und noch länger. Ah ja, nicht zu vergessen, die Cannabis-Shops, einer neben dem anderen, seitdem das Kiffen in Thailand letztes Jahr legalisiert wurde.

Am nächsten Tag – ohne Markt – haben wir die Straße nur erkannt, weil sie an einem der berühmten Stadttore beginnt.

Viel gesehen haben wir in Chiang Mai sonst nicht. Außer einen Tempel am Weg und die alte Stadtmauer.

Insgesamt ist Chiang Mai viel sauberer als alle anderen Gegenden, in denen ich in Thailand schon war – das gilt im übrigen auch für die WCs. Meine Wunzi-Blase macht mich zur WC-Expertin und ich muss sagen, es gibt hier wirklich besonders schöne!

Unsere Karre und deren Getriebe

Am nächsten Tag versuchen wir, uns unseres Leihautos zu bemächtigen. Das ist insofern nicht ganz einfach, als der Taxifahrer die Adresse, die wir ihm zeigen nicht lesen kann – weil er nicht lesen kann – und wir ihm nicht erklären können, wohin wir wollen, weil wir nicht Thailändisch können und er nicht Englisch. Der neue Taxifahrer führt uns zwar zu der von Google angegebenen Adresse, dort ist aber nichts. Gar nichts. Ein neuer Versuch (am Voucher stehen 2 Verleiher-Namen) zeigt ein ähnliches Bild: nichts, wo man sich ein Auto ausborgen könnte… Gut, dass wir eine Emergency-Nummer haben: Nach 1 Stunde finden wir dann doch die richtige Adresse und übernehmen unsere Karre, einen Honda City (dieser Name wird noch eine Rolle spielen).

Der beste Pilot aller Zeiten (bPaZ) und die beste Beifahrerin aller Zeiten (bBaz) nehmen Platz und denken anfangs nur „links, links, links“, aber der bPaZ gewöhnt sich schnell und bringt uns sicher aus der Stadt auf die Landstraße. Die Thais hier sind angenehme Autofahrer:innen. Sie fahren nicht allzu schnell, denken für die anderen mit, nehmen Rücksicht (natürlich nicht alle). Hier oben halten sich die meisten auch an die Verkehrszeichen! Das ist zumindest auf Koh Samui deutlich anders. Dort können die meisten Thais wirklich schlecht autofahren!

Auffi aufn Berg

Der bPaZ möchte gerne zum Doi Ithanon, dem Gipfel des höchsten Berges in ganz Thailand: 2565 m ist er hoch und führt durch einen Nationalpark. Am Eingang desselben machen wir Halt und gönnen uns ein Mittagessen am Fluss.

Zur Verdauung wandern wir ein Stückchen den Fluss hinauf zum Wasserfall – einer von vielen, die wir hier im Norden sehen.

Ein würdiges Geurtstagsgeschenk

Bereits sehr weit oben machen wir einen weiteren Halt, um die beiden Pagoden zu bestaunen, die das thailändische Heer seinem Regent:innenpaar zum 80. Geburtstag in die Bergflanke geflext hat. Erstaunliches Bauwerke an einem erstaunlichen Ort!

Wer oben ist, muss auch wieder runter

Der Doi selbst ist dann eher unspektakulär. Vor allem da es sehr wolkig ist. Die thailändischen Besucher:innen frieren genüsslich und lassen sich vor dem Thermometer fotografieren. 12 Grad C kennen die Südländer so nicht. Die Nordländer sehr wohl, denn das ist hier die normale Nachttemperatur jetzt im Jänner/Februar.

Beim Wegfahren vom Parkplatz macht sich der bPaZ auf die Suche nach der Motorbremse bei unserem Automatikauto. Die ist praktisch vital, will man bremsschadenfrei den Berg runterkommen. Bloß er findet sie nicht. In der (thailändischen Betriebsanleitung würde es vielleicht stehen). Im Internet vielleicht auch, dazu bräuchte man allerdings Empfang… Wir fahren abwärts auf Empfangssuche. Ich gestehe, zu diesem Zeitpunkt war ich keine bBaZ mehr: Totenstill trete ich die Bodenplatte durch und wünsche mir die Stricherl am Telefon herbei. Da! Empfang! Wir bleiben stehen. Doch auch das nützt nichts: die Schaltwippe, mit der man zurückschalten könnte, fehlt einfach bei unserer Ausgabe: Ist ja auch ein Honda City und kein Honda Mountain!

In unserer Konzentration verpassen wir noch dazu eine Abzweigung und müssen wieder umdrehen, den Berg wieder ein Stückerl rauf. Gut ist, dass es so kalt ist, das kühlt die Bremsen.

Schlussendlich bringt uns der bPaZ sicher ins Tal. Ich habe einen Arschbacken- und Kieferkrampf, die Bremsen vom City stinken alswie, aber wir haben überlebt!

Thailand 2024 – Ein Tag voller Wunder im Nationalpark Khao Yai.

Thailand 2024 – Ein Tag voller Wunder im Nationalpark Khao Yai.

Der zweite Tag in Khao Yai beginnt – für Urlaub – früh. Um 8h pünktlich sitzen wir bereits auf der Ladefläche des Pickups, die sexy Leach-Socken drübergezogen (damit uns die bösen Blutegel nicht anzapfen können) und auf geht´s in den Nationalpark.


Wir sind allerdings nicht die einzigen: Heute ist Student´s day, d.h. lokale Schülerinnen und Schüler ergießen sich ebenfalls in den Nationalpark, mehr oder weniger motiviert schleppen sie ihre Rucksäcke in den Wald… Unsere Hoffnungen, einige der Tiere zu sehen, die hier als Attraktion gelten, sind nicht sehr groß. (Die einiger anderer hier aber schon: Sie schleppen Kameras mit riesigen Objektiven mit…) Schon nach kurzer Zeit macht unser Pickup – zusammen mit anderen Pickups oder Minibussen – Halt. In den Bäumen spielt sich etwas ab: ein Nashornvogel in den Ästen! Durch das Teleskop unseres Guide Mr. A (nennt sich tatsächlich so) sehen wir ihn und dann auch seine Partnerin. Strange, so eine exotische Kreatur kennt man normalerweise nur aus Universum-Dokus…

(Die meisten Fotos, die ich euch hier zeige sind von Laurens, einem Holländer mit genau so einem mega-Objektiv! Die, die so einen Kreis drumrumhaben, hat Mr. A durch sein Teleskop gemacht.)

Kurze Zeit später der nächste Stopp: Gibbons in den Bäumen.

Wieder ein paar Minuten später zischt unser Wagen auf „Elefanten-Jagd“ – ein Ranger hat eine Sichtung gemeldet. Und wirklich, wir kommen genau richtig: Ein wilder Elefant, ein junger, bricht durch das Gebüsch und überquert vor uns eine Lichtung. Es ist unglaublich! Einen Elefanten in freier Wildbahn zu sehen… wow. Auch unsere Guides sind verzückt! Sowas passiert auch ihnen nur sehr selten!

PS: Schaut euch die Spinne am letzten Foto genau an!

Alle weitere Tiersichtungen sind quasi Zugabe. Trotz „Student-Day“ und auf den ersten Blick ein sehr „vermarkteter“ Naturpark, haben wir eigentlich alle Highlights der Tierwelt live erlebt, sie es hier gibt. Wir sind sehr dankbar, dass wir das erleben durften!

asia eihhörnchen

Thailand 2024 – 2. Tag in Bangkok und die Fledermaushöhlen in Khao Yai.

Thailand 2024 – 2. Tag in Bangkok und die Fledermaushöhlen in Khao Yai.

An unserem 2. Tag in Bangkok haben wir einfach die Fähre in die andere Richtung genommen. Bis an die Endstation Nonthaburi. Dort sind wir herumgestreunert, haben einen Markt durchquert und die unterschiedlichen Gemüse-und Früchtesorten bewundert. An einem Stand haben wir uns gefragt, was die Thais wohl mit diesen armen Schlangenfischen und Kröten in den trögen machen. Meine gestische Frage, ob sie diese essen, wurde verneint. Im Nachhinein hat man uns erklärt, dass diese Tiere für einen Hochzeitsbrauch gefangen würden: Dann kauft man ein paar Fische/Kröten, schenkt sie der Partnerin und gemeinsam lässt sie frei. Das bringt angeblich Glück…

Auf in den größten Nationalpark Thailands

Ca. 150 Km von Bangkok Richtung Norden befindet sich der Khao Yai Nationalpark. In einem einfachen Resort verbringen wir 2 Nächte. Am ersten Abend wurden wir von unserem Guide in eine Fledermaushöhle geführt. Dort drin herrschte schon ein bisschen „Getriebe“. Die Fledermäuse huschten zwischen den uns herum, wir marschierten auf einem weichen Teppich aus Fledermausscheiße – bloß nicht ausrutschen, bloß nirgends anhalten…

Aber das war nur der Teaser für ein unglaubliches Schauspiel, das sich ein paar Kilometer weiter jeden Tag zuträgt…

Auf einer großen Wiese am Fuße eines Hügels stehen Menschen und schauen nach oben. Ein Foodtrucker verkauft Getränke. Auch wir recken die Köpfe. Durch unsere Ferngläser und das Standteleskop des Guides beobachten wir den Ausgang einer Höhle. Den „Auszug der Fledermäuse“ kündigt die Ankunft der Greifvögel an. Und dann beginnen die Tiere die Höhle zu verlassen. Zuerst nur wenige – wir fragen uns, warum wir deshalb hierher fahren mussten… Bis es so richtig losgeht: Millionen Fledermäuse ziehen in einem schier endlosen Band vom Berg weg um auf die Jagd nach Mücken zu machen. Wir hören sie surren und fiepen. Ca. eine Stunde lang (!) werden sie aus der Höhle strömen. Niemand wagt eine Schätzung – auch Expert:innen haben keine Möglichkeit, seriöse Schätzungen zu machen: Die Mittel, die für die Forschung zur Verfügung stehen, sind einfach nicht vorhanden. Es ist jedenfalls ein surreales Spektakel, das sich da über unseren Köpfen abspielt!

Thailand 2024 – Mit Eva nach Bangkok

Thailand 2024 – Mit Eva nach Bangkok


Zum ersten Mal fliegen wir mit Eva-Air nach Bangkok: Es war der entspannteste Flug ever. Liegt vermutlich auch daran, dass wir eine 3er-Reihe zu zweit haben. Die Eingeklemmten rundherum töten uns mit Blicken!

Nach einer recht durchschlafenen Nacht – Schlafmittel sei dank! – kommen wir im 40Grad wärmeren Thailand an. In dem Moment, wo ich die Gangway betrete, rieche ich Bangkok. Es ist ein ganz eigenes Aroma, das mich mitten ins Stammhirn trifft. (Ein erstes Mal war ich mit meiner Mama zu meinem 18. Geburtstag (!) hier. Schon damals hat die Stadt genauso gerochen!)

Unser Hotel (Nouvo) liegt hinter dem Königspalast in Gehnähe zur Wasser-Hauptverkehrsader der Stadt, dem Chao Phraya. Da wir schon mehrmals hier waren, haben wir keine Sightseeing-Musts. Wir schlendern durch die Straßen, genießen erstes Thaifood und kämpfen tapfer gegen den Jetlag. Am Nachmittag nehmen wir die öffentliche Fähre und fahren um umgerechnet 50 Cent den Fluss hinunter. Das Wasser ist so zugemüllt, es ist erschreckend: Plastik wohin das Auge reicht!

Das Boot speit Diesel in die versmogte Luft. Es ist berstend voll – erlaubte Passagierzahl? Wurscht. Ausreichend Schwimmwesten? Wurscht. Die Stationen muss man erahnen. Das Anlegemanöver ist brachial. Gehbehinderung sollte man keine haben!

Nach gut einer Stunde Fußweg (und Fußweh: never wear Flipflops for a long walk!) kommen wir bei unserem Ziel an: dem (neuen) höchsten Gebäude Bangkoks – Maha Nakhon. Um vergleichsweise teure € 30,-/p.P. geht es im Space-Lift (der gesamte Lift wird als digitale Leinwand mit Ansichten der Stadt bespielt) auf eine Höhe von über 300 Metern. Die Ohren ploppen.

Die Aussicht ist gewaltig! Wir überblicken (gefühlt) die gesamte Stadt. Hochhäuser, die vorher riesig ausgesehen haben, wirken wie Lego-Bauten. Einzelne Menschen sind kaum zu erkennen. In der Dämmerung gehen die Lichter an und die gesamte Verkehrsmisere der Millionenstadt verwandelt sich in rote Lichterketten. Gut zu erkennen ist auch die fortschreitende „Modernisierung“ bzw. Kapitalisierung der Stadt. Ursprüngliche Bauten werden von Hochhäusern eingequetscht und schließlich verdrängt. Für Grün ist kaum mehr Platz.

Am beeindruckendsten finde ich, dass wir den mächtigen Chao Phraya und seine Windungen überblicken!

Aber hier oben kann man das alles ausgezeichnet verdrängen. Mit einem (teuren) Cocktail in der Hand zu chilligen Beats schauen wir der Sonne beim Untergehen zu. Besser kann man kaum in den Urlaub starten.

Thailand 2024 – Unsere Route

Thailand 2024 – Unsere Route

Am 9.1. geht unser Flug nach Bangkok. Diesmal werden wir uns auch den Norden ansehen und an der Grenzen zu Myanmar und Laos entlangfahren. Hier zeige ich euch unsere Route. Und nein: Wir werden nicht mit dem Auto von der Hauptstadt nach Chiang Mai fahren, sondern das Flugzeug nehmen. Ich konnte nur Google nicht von dieser Darstellung abbringen…

Nach 2 Wochen Nordthailand reisen wir weiter zu unserer „Stamminsel“ Koh Samui. Ich freue mich, wenn ihr uns digital begleitet.

Es razt a wengl

Es razt a wengl

Das ist die das steirische Gegenteil von „es flutsch“ und beschreibt unsere WoMo-Tour ganz gut. Auch die Stimmung ist mitunter leicht gereizt, wenn wir uns zwischen lauter bescheidenen Varianten nicht entscheiden können. Dass das Auto bereits seine Macken hat – und das in seinem erst 3. Lebensjahr – machts nicht besser. Vor allem das Pfeifen der zentralen Dachluke ab Tempo 100 macht das Fahren zu einer akustischen Zen-Übung. Vom Hörspiel haben wir schon in Wiener Neudorf Abstand genommen, wir verstehen ja nicht mal, was die Frau im Navi uns sagt. In jeder ausreichend engen Kurve tropft es aus dem vorderen Innenlicht und der viele Regen füllt es immer wieder voll – danke. Auch der Kühlschrank braucht besondere Zuwendung sonst kühlt er nicht, und letzte Nacht hat doch tatsächlich jemand unser Stromkabel abgesteckt!

Alles in allem razts hoit. (Hab ich mich übrigens schon ausreichend über die italienischen Autofahrer aufgeregt? Disziplinlos, viel zu schnell, ja nicht nachgeben, Kolonne rechts überholen und dann reinzwicken…die Sorte halt.)

Die Sonnenseite

Dafür haben wir heute einen sehr schönen Golfplatz in Mailand – tatsächlich ein Parklandkurs in der Stadt – gespielt: Le Rovedine. Super Zustand trotz des vielen Regens. Die 7 Trilliarden Minkerln, die in Auge und Ohren und Mund geflogen sind, haben uns davon abgehalten allzu viel zu sprechen. Wäre aber eh nicht möglich gewesen, da unser Flightpartner, ein Local, offenbar für die Speedgolfmeisterschaften trainiert hat: abschlagen, vorlaufen, Putten vor allen anderen, auf zum nächsten Loch. Ballsuchen ein Luxus, den man sich nicht leistet, schon gar nicht hilft man anderen dabei. Gut dass er nach 9 Löchern aufhören musste. So ein unfreundlicher Vollfatzke ist uns schon lange nicht mehr auf einem Golfplatz untergekommen.

Wir kamen aber auch auf den hinteren 9 Loch nicht dazu, die Schönheit des Platzes richtig zu würdigen, denn da hatten wir zwei neue Verfolger wortwörtlich auf den Fersen… Dabei wären es die vielen alten, riesigen Bäume durchaus wert gewesen, sie zu bestaunen, etwa die riesigen Zedern. Die zahlreichen Wasserschildkröten hätte ich mir auch gerne genauer angeschaut und die vielen Hasen, die das Rough bevölkern. (Werden übrigens von Greenkeeper-Hunden dezimiert. Grausam aber effektiv.)

Dafür war die Greenfee mehr als fair: 55,- p.P. ohne Ermäßigung ist für 18 Loch wirklich erstaunlich günstig!

Village City Camping

TomTom hat übrigens den Campingplatz hier in Mailand nicht gefunden und das liegt sicher nicht daran, dass er neu ist. Aber man kann verstehen, dass uns Tom hier nicht herführen wollte – hat wahrscheinlich auch seinen Stolz… Der Platz an sich ist zwar sehr idyllisch mit vielen Bäumen, inmitten einer großzügigen Grünlandschaft, tolle Vogelgesangskulisse. Aber leider total verkommen. Mit 44 Euro pro Nacht noch dazu doppelt so teuer wie der bei Venedig. Die Sanitärräume sind zwar ok, aber nicht sauber. Die Abwasch zum Geschirrwaschen hat ganz sicher ein Mann konzipiert, der noch nie in seinem Leben abgewaschen hat. Die Gastro wird von Chinesen geführt, die nur ganz schlecht Italienisch oder Englisch, oder so sprechen und leider auch nicht kochen sondern nur aufwärmen. Das Rundherum ist verfallen, neben dem Verfallenen wird aus Containern was „Neues“ gebaut. Es gibt eine Taubenzucht (!), Gänse und Ponys, ich hoffe, die werden besser „gewartet“. Ich verstehe sowas nicht…

Aber morgen werden wir noch hierbleiben und das schlechte Wetter (sic!) mit Shopping in der City kompensieren. Danach solle es ja längerfristig besser werden. Dann machen wird uns auf in die Schweiz. Preismäßig hätten wir ja jetzt schon geübt. So heruntergekommen ist es bei denen sicher nicht.

Warum die Weg in die Schweiz über Venedig führt

Warum die Weg in die Schweiz über Venedig führt

Was ursprünglich ein verlängertes Wochenende in Zürich hätte sein sollen, ist nun zu einer 12-tägigen WoMo-Reise geworden. Bitte erinnert mich: Nie wieder WoMo-Urlaub im Mai! Schon bei unserem letzten Mai-Ausflug mit dem „kleinen“ Ducato waren wir vom Wetter-Pech verfolgt. Das Auto heißt ab sofort Rainchaser. Vielleicht prägt sich das ein und hält uns nachhaltig ab.

Längere Regenperioden machen sich im kleinen Bus nicht so super da erstens innen eng, zweitens wird nix trocken… Aber soweit wollten wir es diesmal nicht kommen lassen, daher führt uns unser Weg nach Zürich zunächst nach Venedig. Die Wetter-App sagt: Das ist der erste Ort Richtung Westen, wo die Sonne scheint!

In Venezia c´e il sole

Tatsächlich: bei Regen kommen wir an, in der Nach tröpfelt es auch immer wieder aufs Dach aber der nächste Tag ist nahezu perfekt (wenn man davon absieht, dass ich mich mit der Schottland-erprobten Jacke ausrüste, weil in der Früh nur 9 Grad…). Die Sonne wärmt dann doch auf 19 Grad max.

Von unserem Campingplatz Venezia Village fahren wir mit dem Bus, der in 5 Minuten zu Fuß erreichbar ist, um 3 Euro ca. 10 Minuten ins Zentrum. Von der Piazzale Roma aus erkunden wir planlos die Stadt. Wir erfreuen uns an der Sonne, am einzigartigen Flair, versuchen abseits der touristischen Hauptadern zu gehen, stehen dabei immer wieder in Sackgassen an. Wir essen wirklich gutes italienisches Essen im Nevodi, trinken schon um zwei das erste Glas Wein. Fahren nach Murano, fragen uns, wovon die dort leben, weil wir würden das Allermeiste dort nicht mal geschenkt haben wollen. Sitzen wieder in der Sonne, diesmal gönne ich mir ein Lemonsoda! Das trinke ich wirklich nur in Italien!

Was für ein herrlicher Frühsommertag! Danke Wetter-App!

Warum Zürich

Diese Frage ist durchaus berechtigt. Ich hätte mir Zürich aus Kostengründen nicht ausgesucht. ABER: Mein Lieblings-Cantautore (=Liedermacher) Pippo Pollina spielt dort – und zwar nur dort – sein 60er-Geburtstagskonzert. Da treten auch viele befreundete Künstler wie z.B. Konstantin Wecker oder Pippos Sohn Faber auf. Da ich ohnedies noch nie in Zürich war, habe ich kurzerhand vor einem halben Jahr Tickets gekauft. Allerdings hatte ich nicht so genau die „Nebenkosten“ bedacht… Die Anreise mit dem Zug und die 3 Nächte in Zürich hätten beinahe gleich viel wie das Ausborgen des WoMos für 10 Tage gekostet. Allerdings haben wir beim Buchen nicht das launische Mai-Wetter bedacht…

Lieblings-WoMo-Ritual

Flucht-artig

Wenn die Wetter-App wieder Recht hat, wird es morgen hier zu regnen beginnen. Das heißt für uns: Auf nach Milano, dort scheint angeblich die Sonne. Ich lasse es euch wissen!

Man-Probe – ein Ausflug mit unserem Van to be?

Man-Probe – ein Ausflug mit unserem Van to be?

Eigenes WoMo ja oder nein? Das ist die große (Luxus-) Frage, die uns seit einger Zeit beschäftigt. Einerseites haben wir uns extra ein E-Auto zugelegt, um unsere Individualkilometer halbwegs umweltfreundlich zu bewältigen. Andererseits sind unsere Van/WoMo-Urlaube wirklich toll und sollen in Zukunft vermehrt werden. Leih-WoMos sind nix für spontane Aufbrüche. Zudem sind sie klarerweise nicht auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten und letztlich auch nicht ganz billig.

Angesichts 7% Inflation haben wir uns nun doch dafür entschieden, ein eigenes Fahrzeug zu kaufen. Wir haben uns ungefähr 7 Trillionen Vans online ansegehen. Uns die Köpfe zerbrochen, ob gebraucht, neu, selbst ausbauen, selbst ausbauen lassen, fertig kaufen, von welchem Anbieter… Genügend Fragen, um viele lange Abende damit zu verbringen.

Als einer unserer Favoriten hat sich der von Megamobil ausgebaute MAN herauskristallisiert. Und wie es der Zufall so will, war genau dieser im Verleih verfügbar. Also nichts wie auf nach Leibnitz, wo dieser und einige andere Modelle zur Besichtigung standen.

Optisch sind die Megamobile ja sehr schneidig! Nicht zu klobig, nicht zu „wohnwagenmäßig“, cool, oder?

Wir übernahmen „unser“ Megamobil – einen MAN TGE 3.140 – voller Enthusiasmus. Doch schon beim Einräumen der Kastln tauchten erste Fragezeichen in unseren Köpfen auf. Ein ganz klares No-Go war dann die Tatsache, dass ich mit den Füßen nicht zum Boden reichte, und man diesen Umstand auch nicht ändern konnte. Merke: Das geht für sehr lange Fahrten gar nicht! Man kriegt alle Zustände – und wahrscheinlich einen Bandscheibenvorfall und Hämorrhoiden.

Die Küchenkasteln sind ganz sicher von Männern designt, die noch nie eine funktionierende Küche austatten mussten: keine einzige hohe Lade, wo sich zum Beispiel ein höherer Topf unterbringen ließe. Ähnlich der Kühlschrank, dessen Einlagegitter ungefähr 4 cm auseinander sind – Wurst und Flundern sind leicht unterzubringen. Alles andere eher schwierig. Aber dafür kann man sie rausnehmen. Der Kühlschrank entpuppt sich zudem als Heizung, weil die Abwärme reingeblasen wird: *Handkopf-Emoji*.

Was uns auch noch verunderte war, dass bei einem Auto, das an die 100.000 Euro kostet keine Abschattungen und kein Navi eingebaut sind! Und kein einziges Hakerl! Dabei sind Haken beim Campen essenziell!

Sehr cool ist hingegen das elektrische Hubbett. Es gewährt rückenschonenden Zugang zu einem sehr großzügigem Heckstauraum.

Und fahren tut sich der 140 PSige MAN laut bestem-WoMo-Piloten-aller-Zeiten sehr angenehm und übersichtlich – trotz seiner 6,80 m. Er verbraucht 8-9 Liter Diesel pro 100 km. Die Motorbremse ist allerdings auch nicht besser als beim Fiat Ducato. Was bei der Überquerung der Koralpe auch diesmal zu einem Sicherheitsstopp auf halber Bergabstrecke führte – wie schon letztes Jahr. (Das sollte man keineswegs unterschätzen beim Überqueren von Pässen.)

Unsere – nicht sehr originelle – Route

Von Leibnitz aus starteten wir – wie schon letztes Jahr – nach Frauenthal, um dort eine Runde Golf zu spielen und eine ausgiebige Dusche zu genießen. Das Essen im GC Frauenthal ist übrigens sehr empfehlenswert, der kroatische Wirt äußerst freundlich.

Dann ging es die Koralpe hinauf zum Stausee auf der Soboth. Der hintere kleine Stellplatz ist besonders nett und unter der Woche bekommt man dort auch ziemlich sicher einen Platz. Wenn nicht, kann man einfach auf dem Parkplatz stehen bleiben. Es gibt eine (warme) Freiluftdusche, saubere WCs und einen Kiosk mit gutem Wein. Das alles direkt am Wasser. Kostet für 24 h € 15,- plus Gästetaxe € 2,50. Ein Schwumm im Stausee inklusive. Man kann dort auch außerhalb der Öffnungszeiten hinkommen, da es keinen Schranken sondern einen Parkgebührautomaten gibt.

Der Abend am Stausee
Der Morgen am Stausee

Rund um den See kann man nicht wandern, das hat der Mann laufend probiert und kam mit zerschundenen Beinen wieder, da er sich durchs wilde Unterholz schlagen musste, um zu mir zurückzufinden!

Das Ausflugsrestaurant „Zwatricks“ (bisschen mehr als 1km vom Stellplatz entfernt) ist übrigens durchaus empfehlenswert!

Wiederholungstäter:in

Nachdem wir die Abfahrt vom Berg überlebt hatten, und sich der Sommer mit voller Wucht ankündigte, beschlossen wir, unser Glück am Turnsersee zu versuchen. Meine Hoffnung war nicht groß, da ja immerhin Ferienzeit und ein minikleiner Campingplatz. Aber siehe da: Wir hatten Glück und bekamen sogar ein wunderbares Plätzchen mit direkter Sicht auf den See. Noch schöner als letztes Jahr!

Stellplatz mit grandioser Aussicht
Spaghetti gehen immer!

Nun sind wir schon den dritten Tag hier. Das herrliche türkisblaue Gewässer, der nahe Golfplatz „Klopeinersee“, die entspannte Atmosphäre ziehen uns in ihren Bann.

Während ich das hier schreibe, prasselt der Gewitterregen auf unseren MAN. Ich genieße ein Gläschen Zweigelt und freue mich über ein paar herrliche Uralubstage und darüber, dass wir nun wieder ein bisschen besser wissen, was wir NICHT wollen. Die Entscheidungsfindung spitzt sich zu…

Berge, Seen & Golf: noch eine Österreich-Tour im WoMo

Berge, Seen & Golf: noch eine Österreich-Tour im WoMo

Unsere kleine WoMo-Tour hätte ja schon vor fast 2 Monaten losgehen sollen. Gut, dass der neue Ducato Advance eine deutliche Lieferverzögerung hatte. So kommen wir in den Genuss von 10 Tagen Sonnenschein! Die Route wie meistens flexibel, das Motto: Berge, Seen & Golf!

Erste Station Dachstein

Unser erster Trip führt uns nach Ramsau (in die Ramsau?) an den Fuß des Dachsteins. Der Mann will auf den Berg, die Frau nicht so, fügt sich aber. Unser WoMo dürfen wir auf der frisch gemähten Wiese (Mhm, das duftet!) des Gasthofs Berghof parken. Was nicht nur nichts kostet, sondern auch Waschgelegenheit und super Essen offeriert. Wenn da nur nicht die Landstraße wäre, auf der die Autos gefühlt durch unser „Schlafgemach“ fahren.

Über die App „Schau aufs Land“ haben wir diesen tollen Standplatz gefunden

In dieser Gegend ist der GC Dachstein natürlich ein golferisches Muss! Wie immer in großartigem Zustand. (Leider handelt es sich bei den Leihtrolleys um diese furchtbaren 2rädrigen Nachzieh-Dinger, die bei jeder Unebenheit umkippen und einem zuverlässig Schulterschmerzen bereiten. Wirklich nicht würdig dieses tollen Leading Courses! Bitte Beispiel an Zell am See nehmen.) Und während ganz Österreich unter einer außergewöhnlichen Hitzewelle ächzt, drehen wir bei 27 Grad und leichtem Wind entspannt unsere Golfrunde. Leider wird unsere Spielpartnerin auf der 16 von einer Horrornachricht ereilt: Die 12-jährige Enkelin ist am Telefon und ruft um Hilfe! Sie ist zusammen mit einem Freund verunfallt und weiß nicht genau, wo sie sich befindet. Wir alarmieren die Polizei in Niederösterreich. Per Hubschrauber werden die Kinder gesucht. An ein normales Spiel ist natürlich nicht mehr zu denken. Wir spielen die Runde dennoch fertig. Vor allem um unsere Flightpartnerin abzulenken und aus ihrem Gedankenkarusell zu reißen. Im Restaurant erfahren wir dann, dass die Enkelin gefunden und ins Krankenhaus geflogen wurde. Ihre Verletzungen dürften nicht lebensbedrohlich sein. An dieser Stelle: alles Gute Lena!

Bergrecht

Am nächsten Tag verlangt der Berg sein Recht: Ich, die anti-Wanderin, klettere die Silberkarklamm hinauf und den „Höhenweg“ (euphemistischer Ausdruck der Einheimischen für einen ausschließlich für Gämsen & Steinböcke gefahrlos zu benützenden Pfad…) wieder zurück. 5 Stunden – na gut: 4 sagt der Mann – Konzentration, ein Fehltritt würde den Urlaub vermutlich drastisch verkürzen. Aber ich überlebe! Und meine Knöcheln auch, vor allem dank professionellem Schuhwerk!

Die Silberkarklamm – sehr erfrischend. Beim Zurückgehen vielleicht nicht den „Höhenweg“ nehmen!

Am dritten Tag klettersteigt der Mann auf den Berg. Ich zunächst auch, stelle aber schnell fest, dass meine Armmuskulatur weder durchs Golfen noch durchs Yoga (he! bitte warum mach ich dauernd verhasste Planks?!) auf die bei einem senkrechten Aufstieg benötigte Zugkraft ausreichend vorbereitet ist. Ich gebe rechtzeitig auf und hab noch genug Kraft umzukehren. Nun sitze ich am Bach und male heimische Flora. Viel entspannter!

Die Trollblume ist eine Ranunkel-Art, die in den Alpen vorkommt. Sie ist eigentlich leuchtend gelb.

Am Nachmittag erklimmen wir zusammen den Dachstein maschinell – auch für mich eine gute Option 😊. Die Aussicht ist atemberaubend. Skywalk und Eispalast lohnen sich wirklich. Allerdings nur dann, wenn man warm genug angezogen ist. Wir teilen unsere Jause mit einer frechen Alpendohle, die dafür als Fotomodell herhalten muss.

Der wilde Westen

Auf dem Weg zu unserer nächsten Destination legen wir einen Stopp am Campingplatz Fieberbrunn ein. Nach 3 Tagen sehnt sich unser Wagen nach Infrastruktur und ich mich nach einer Massage!

Das Tirol-Camp Fieberbrunn punktet nicht nur mit Wellness, einem In- und Outdoorpool, spektakulären Bergen, sondern vor allem mit den schönsten Sanitäranlagen, die ich in meiner bisherigen Camping-Karriere erlebt habe! Endlich jemand, der die richtigen Prioritäten setzt! Und dann ist auch noch das Essen gut und die Massage beinahe sensationell. Trotzdem bleiben wir nicht, sondern fahren weiter in den Westen.

In Wildermieming (heißt wirklich so) erwartet uns ein Campingplatz der Superlative, der Gerhardhof. Dorthin wollten wir unbedingt – vor allem auch wegen des nahen Golfplatzes GC Mieming.

Der Gerhardhof ist erst seit heuer geöffnet – Corona machte den Betreibern einen Strich durch die Rechnung. Doch jetzt steht einer erfolgreichen Sommersaison nichts im Wege: ein perfektes Platzerl mitten im Föhrenwald mit einem großartigen Blick auf die Mieminger Kette, ein super Wirtshaus, in das die Einheimischen offenbar auch sehr gerne gehen, ein Naturbadeteich und  – kaum zu glauben – noch schönere Sanitäranlagen als in Fieberbrunn! Die Gastgeber*innen sind sehr freundlich, der Shop ist liebevoll mit regionalen Leckerbissen bestückt. Diesmal hab nicht mal ich was zu bemäkeln 😉

Der Golfplatz beeindruckt schon bevor wir überhaupt dort sind: Mitten im Nirgendwo – nach Affenhausen (sic!) – steht eine riesige piekfeine Hotelanlage. Viele Gebäude, eines davon der Golfclub, eine riesen Wiese als Parkplatz. Es macht ein bisserl den Eindruck, als hätte man das Geld abgeschafft… Wir reservieren im Restaurant einen Platz für den Abend. Man fragt uns, ob wir nicht auf der Halfway einkehren wollen. Wir verstehen nicht gleich und verneinen … Wir entscheiden uns für ein E-Cart: Es ist heiß, die Dame an der Rezeption legt es uns nahe und die Trolleys sind schon wieder die, die ich nicht leiden kann.

Unsere Flightpartner sind Schweizer. Ein Ehepaar, das den Platz auch zum ersten Mal spielt. Auch die beiden wundern sich, dass uns der Marschall am Abschlag nochmal fragt, ob wir an der Halfway etwas essen wollen. Nein, wieso? Nur schnell was trinken. Wir sind ja zum Golfspielen da. A propos: Der Platz ist wunderschön gelegen, super gepflegt und doch sehr natürlich, fair, duftet nach Nadelbäumen. Auf Ballsuche stoßen wir auf ein Rehkitz im Unterholz. Und dann sehen wir die Halfway! Da wird uns klar, warum man es nicht glauben konnte, dass wir hier nicht länger verweilen wollten. Die Stöttlalm ist ein eigenständiger, professioneller, großer Gastrobetrieb. Eine Art noble Skihütte am Golfplatz! Riesig, urig aber dennoch modern. Ja, die Tiroler wissen wirklich, wie man Gäste verwöhnt!

Wetterflüchtlinge

Nach drei Tagen – viel Wandern, viel Schwimmen, viel Essen, viel Faulenzen – packen wir uns zusammen. Eine aus dem Westen kommende Schlechtwetterfront vereitelt unseren Plan, über Passau und Oberösterreich (so gerne hätte ich einmal den GC Wels gespielt!) heimzureisen. Stattdessen fahren wir über Zell am See nach Kärnten.

Spektakulärer Einschub

Ein Zwischenstopp am Fuße des Kitzsteinhorns und eine spektakuläre Golfrunde am gleichnamigen Platz sind das Sahnehäubchen unserer Golfrallye und entschädigen für den entgangenen GC Wels. Zwar schwer, weil lang, aber flach, dennoch abwechslungsreich und wunderschön. Und außerdem dreirädrige Leihtrolleys von Bigmax mit kleinem Körbchen, die sofortigen Zugriff auf Wasser (es hat >30 Grad!) und Bälle (und Brille!) erlauben!

(In einigen der vielen Teiche der beiden 18-Loch-Plätze werden übrigens Edelsüßwasserkrebse gezüchtet, die man im clubeigenen Restaurant genießen kann! Und die für die ausgezeichnete Wasserqualität sprechen. A propos: Warum gibt´s bei uns noch keine Ökozertifizierung von Golfplätzen wie z.B. in Italien?)

Das wahrscheinlich am häufigsten fotografierte Golfmotiv Österreichs

Der riesige Campingplatz in Zell am See ist professionell aber nicht besonders – außer der See, in den wir uns verschwitzt stürzen.

Zeller See mit Kitzsteinhorn im Hintergrund

In Kärnten glitzert auch morgen die Sonne in den Seen

Wir geraten zufällig glücklicherweise an den Turnersee – ein wunzikleiner See neben dem viel bekannteren Klopeinersee. Am Campingplatz Ilsenhof verbringen wir die letzten beiden Tage unserer Rundfahrt. Nein, die Sanitäranagen sind nicht besonders. Aber dafür der Standplatz mit einer tollen Aussicht auf einen komplett unverbauten See (gibt´s wirklich noch!). Millionen Seerosen, zutrauliche Karpfen, die sich streicheln lassen, und eine nahezu heilige Ruhe!

Turner See mit dem Hohen Obir im Hintergrund

(Mehr als Natur & Golf kann man dort aber nicht genießen. Touristisch sind die Klopeiner*innen in den 60er/80er Jahren stecken geblieben. Die Stadtbilder der umgebenden Ortschaften sind desaströs. Völkermarkt habe ich ja letztes Jahr schon als hässlichste Stadt Österreichs bezeichnet. Ein Glück, dass dort lauter wunderschöne Gewässer sind, auf die man seinen Blick richten kann😉)

Wir wählen den GC Klopeinersee. Wir spielen super, es ist ein rundum gelungener Golftag. Das hätte uns reichen sollen. Aber nein, unsere Golfsucht treibt uns auch am 2. Tag aufs Fairway. Anders als beim ersten Mal ist uns der Platz nicht gewogen. Vor allem dem Mann spielt er übel mit: Seine durchwegs guten Schläge landen extrem oft im Bunker – und davon gibt es wirklich genug. Meiner Ansicht nach zu viele. Und die sind auch immer direkt vors – sogar ums – Grün gebaut! Da muss man sich so ärgern, dass man die wunderschöne Bergkulisse des kärntnerisch-slowenischen Grenzgebirges gar nicht richtig genießen kann.

Aber nicht lange. Denn der Kellner ist nett, das Essen gut und üppig. Der See hat 28 Grad und wir schwimmen um 20.15h in den Sonnenuntergang. Der hohe Obir schaut auf uns herab. So geht Urlaub 😊

Leider war´s das aber schon wieder. An Tag 9 machen wir uns auf den Weg zurück nach Wien. Wir holen den Hund von den (Schwieger)eltern ab. Sie fühlt sich im Ducato nicht ganz so wohl, knüllt sich unter den Tisch und schaut gequält. Wir auch, weil der Hund nach 9 Tagen regelmäßigem Baden im See so stinkt, dass man glaubt, man befände sich in einer Hefefabrik. (Ein bisserl so wie bei Ottakringer, nur um ein Vielfaches intensiver!)

Fazit

Der Ducato ist ein super Auto, wenn das Wetter passt und man sich viel im Freien aufhalten kann. Die Golfwagerl gehen nicht rein, was insofern mühsam ist, als die meisten Clubs wirklich schlechte Leihtrolleys haben.

Die großen Golfclubs sind nicht umsonst teuer. Sie bieten spektakuläre Kulissen und super gepflegte Anlagen. Am besten hat uns letztlich der Golfplatz in Zell am See gefallen. Da sind der Mann und ich uns einig.

Das Übernachten im WoMo am Golfplatz wäre prinzipiell am GC Dachstein, in Zell am See, am GC Klopein möglich gewesen (in Mieming haben wir nicht gefragt). Wir haben diese Möglichkeiten nicht genützt, da wir ohnedies an schönen Campingplätzen standen.

Wenn das Wetter passt, ist ein Campingurlaub in Österreich traumhaft. Außer in Ramsau haben wir eine Woche vor Ferienbeginn auch noch problemlos Standplätze ohne vorherige Reservierung bekommen. Die Gastgeber*innen sind größtenteils super freundlich.

Es hat uns sehr getaugt, aber das nächste Mal machen wir unsere Rundfahrt wahrscheinlich im Elektroauto. (Charger fürs Elektroauto sind uns nur in Mieming und direkt beim Hotel Berghof aufgefallen.)

Dass es wettermäßig auch ganz anders geht, haben wir letztes Jahr leidvoll erfahren, da macht der kleine Bus eher weniger Freude…