Zu Beginn die Zusammenfasssung (ganz ohne Spoiler*)
*Ein Spoiler hat in dem Fall nichts mit Autos zu tun sodern mit „to spoil“, dem englischen Wort für „verderben“: Wenn du es dir am Sonntag um 20.15 auf der Couch gemütlich gemacht hast, die Titelmelodie von Tatort soeben verklungen ist, der Mann vorbeikommt und sagt: „Kenn ich schon, der Bruder von der Nachbarin war‘ s!“ dann wär das ein klassicher Spoiler.
Billig ist Costa Rica nicht. Ein einfaches Essen in der Wellblechhütte am Straßenrand kostet – zumindest für uns TouristInnen – an die 10 Dollar, der Spritpreis entspricht beinahe 1:1 dem unseren. Dafür ist Costa Rica im Vergleich zu anderen mittel- bzw. südamerikanischen Ländern recht sicher. (Ob rechtssicher kann ich nicht sagen, angeblich gibt es korrupte PolizistInnen, die das Bußgeld für Schnellfahren gleich in die eigene Hosentasche stecken. Costa Rica liegt auf Platz 49 von 175 des Korruptionsindexes von Transparency International.) Wir wurden auch immer wieder davor gewarnt, Wertsachen im Auto zu lassen oder gut sichtbar herumzutragen. (Wie soll das anders gehen z.B. mit einer Spiegelreflexkamera? „Nein wirklich, ich bin mit einem Zylinder schwanger.“?!) Doch wir waren nie in einer bedrohlichen Situation. Das mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass wir selten an stark touristifizierten Orten waren, und die Parkplätze von frequentierteren Orten immer bewacht sind.
Die Costa Ricaner sind rücksichtslose Autofahrer in meist fetten Karossen mit vielen Beulen, denen Höflichkeit fremd ist, und die Verkehrszeichen eher als gut gemeinter Ratschlag denn als Vorschrift ansehen. Die Geschwindigkeit bestimmt die Straßenqualität bzw. die Eile. LKW – also so richtig fette Roadtrucks – holen auf der Geraden das letzte aus ihren Maschinen, was aus dem Rückspiegel betrachtet wirklich angsteinflößend sein kann! Wenig Vertrauen flößt einem auch die Tatsache ein, dass außerhalb der Städte, in bewohnten Gebieten jedes zweite Haus eine LKW-/Autoreparaturwerkstätte oder ein Reifenschuster ist. Aber uns ist nix passiert! Nicht mal ein Kratzer am Leihwagen. Wobei der war so dreckig beim Retournieren, dass man nicht mal einen Riss in der Karosserie gesehen hätte!
Am Land sind die Menschen sehr freundlich und bemüht. Mit Englisch kommt man nicht wirklich weiter. Ein paar Grundkenntnisse in Spanisch sind vor allem dann nicht schlecht, wenn man beim Essen wählerisch ist und wissen will, was man bekommt. (Maja ist Vegetarierin, Leon isst weder Schwein noch Huhn.) Als Vegetarierin kriegt man Reis mit Bohnen und Eiern in jeder Form. Huhn und Schwein nicht zu essen läuft auf dasselbe hinaus, weil Pollo (sprich Poio) oder Cerdo werden zu Reis mit Bohnen und Eiern serviert. Generell fand ich das Essen nicht besonders (ganz im Gegenteil zu Thailand beispielsweise). Beim Gemüse scheitert die costaricanische Küche leider. Und wer Nudeln mit Pommes und Weißbrot serviert… Nun ja. Warum viele Costa RicanerInnen trotzdem deutlich übergewichtig sind , weiß ich nicht, wahrscheinlich schmeckt ihnen das eigen Essen nicht und sie essen ständig bei Mc Donalds und trinken zuviel Coca Cola…(1)
Besonders enttäuschend fand ich aber den Kaffee. Da ist man einmal in einem Kaffeeanbaugebiet und dann bekommt man irgendwas nur keinen Kaffee. Viel mehr handelt es sich um Coffee, also die amerikanische Variante in großen Becher 5 x aufgegossen oder bereits seit einer Stunde auf der Wärmeplatte gut abgestanden. Bei uns nennt man das Gschloder, braunes Wasser oder auch Kafffe (mit 3f und der Betonung auf dem ‚a‘). Es ist schon sehr bezeichnend, dass ich den ersten guten Kaffee des Urlaubs erst nach einer Woche bei einem Holländer bekommen hab! Und den zweiten dann bei einem Deutschen (sic!).
Kleiner Exkurs: Nun wundert es mich auch nicht, dass die bodenlose Tasse ausgerechnet in den USA erfunden wurde, bis man dort auf einen wirksamen Coffeinspiegel kommt, muss man richtig lange trinken! Achtung Niveauverlust: So viel kannst du gar nicht saufen, weil du gar nicht soviel schiffen kannst!
To be continued, meanwhile enjoy!
[1] http://www.ticopedia.de/Gastronomie