(Frau sollte vielleicht kein Buch lesen, bei dem sie nicht mal den Titel versteht…)
Wobei, Starter for Ten ist so lustig, dass es reicht, wenn frau nur die Hälfte versteht. Auch altersmäßig passen wir nicht ganz zusammen, handelt es sich doch um eine sog. Coming-of-Age-Story, wo Wimmerl noch Suizidgedanken auslösen können.
David Nicholls – ja, das ist der von One Day ! – beschreibt ungeschönt die Versuche seines Helden Brian Jackson, in der neuen Welt der Universität erwachsen zu werden: d.h. die Pickel loszuwerden, (mind. ) ein Mädchen zu fi…nden und gescheit zu werden („the all-important difference between knowledge and wisdom“*). Das ist schreiend komisch oder „toe curlingly embarrasing“ (Company)
„What I´m really looking forward to is the autumn, to kicking through leaves on the way to a lecture, talking excitedly about the Metaphysical Poets with a girl called Emily, or Katherine, or Francois (sic!), or something, with black opaque woolly tights and a Louise Brooks bob, then going back to her tiny attic room and making love in front of her electric fire. Afterwards we´ll read T.S.Eliot aloud and drink fine vintage port (sic!) out of tiny glasses listening to Miles Davis. That´s what I imagine it´s going to be like, anyway. The University Experience.“
Auf seinem alkoholgeschängerten Weg durch den Dschungel der Adoleszenz, hat Brian ein paar Nachteile zu kompensieren: da wäre einmal seine unvorteilhafte Physiognomie, seine Unfähigkeit sich peinliche Kommentare zu verkneifen, sein – für die 80er Jahre total uncooler – Musikgeschmack (Kate Bush!) und vor allem sein zwanghafter Drang, unter Alkoholeinfluss die Tanzfläche zu entern um dort – bar jeder Hemmung – einen auf Saturday Night Fever zu machen. Trotz alldem schafft er es, das Mädchen seiner Träume, Alice, auf sich aufmerksam zu machen. Sie lädt ihn über die Weihnachtsfeiertage sogar zu sich ins Cottage ein. Wo er sogleich die Sympathie ihres Vaters gewinnt:
„Mr. Harbison listens and drives in silence, quietly emanating a subtle buzz of hostility. He´s absolutely massive, and I try to imagine why someone who makes art documentaries for BBC2 should have a physique of a brickie. And hairy, the kind of man who shaves his cheeks twice a day, but obviously terrifyingly intelligent. It´s almost as if he was raised by wolves, but wolves who knew the value of a decent college education. He also seems impossibly young, good-looking and cool to be a dad, as if having family is something he slipped in between Hendrix concerts and LSD trips.“
Und dann folgt die wohl peinlichste Szene der Geschichte der Belletristik (gleich nach jener in „Verrückt nach Mary“ mit dem Zeug im Haar – ihr wisst schon welche ich meine..). Nein, die müsst ihr schon selbst lesen!
Allen empfohlen, die sich noch an ihre Jugend erinnern können! Hab Mitleid but have fun!
Starter for Ten wurde scheinbar auch verfilmt – wenn überhaupt nur in Originalfassung ansehen. (Mir graut schrecklich vor der Vorstellung einer piefkedeutschen Übersetzung des inneren Monologs!)
* Klappentext