Sardinien Teil 12: Das Abschlusshighlight

Sardinien Teil 12: Das Abschlusshighlight

Dank Frank, dem Campingnachbarn vor dem netten Schweizer in Unterhose (siehe Sardinien Teil 11), wussten wir, dass wir uns „Capo Testa“ auf keinen Fall entgehen lassen durften. Also haben wir an unserem letzten Tag – nachdem die hinniche Markise (ebd.), die Fahrräder am vom Pizzakoch zusammengeschusterten Anhänger (siehe Sardinien Teil 7) und alles Andere sicher an/in die Vanda gewandert sind (ok, ich hör ja schon auf!) – noch ganz hinauf gefahren an die „Testa“, also den Kopf.

Und noch einmal schaffte es diese Insel – nach all den fantastischen Bildern, die sie uns bereits geliefert hatte – uns zu erstaunen: Frank hatte Recht! Seht selbst!

Auf der Fahrt nach Capo Testa

Im Hintergrund sieht man Korsika, ist ca. 15km entfernt.

Am Ende der Superlative angekommen

Selten hat mich eine Reise zu so vielen Steigerungsformen animiert. Sardinien hat den Mann und mich wirklich extrem (eine geht noch 😉 )positiv überrascht. Wir werden sicher wiederkommen. Urschön muss es hier auch im Frühling sein…

Die Rückreise innerhalb von 4 Tagen war gsd sehr unspektakulär. Wir haben noch 3 wunderbare Spätsommertage mit Golfen in Montecchia (18 Loch diesmal!), Lignano und Udine „mitgenommen“.

In Klagenfurt habe ich endlich meine Freundin Petra Eggenreich besucht und im Illy Café einen nostalgischen Espresso (jetzt um € 2,90 statt um 1,50 🤷‍♀️) getrunken.

Auch ihr habt es fast geschafft: Ich werde noch versuchen, euch unsere Route darzustellen. (Kann sein, dass dabei wieder was kaputtgeht, weil die Routenprogramme echt 🤬🤬🤬) Und ein paar Zahlen zu unserem Trip zusammenzustellen …

Sardinien Teil 11: Jetzt aber wirklich: die allerschönste Straße everst!

Sardinien Teil 11: Jetzt aber wirklich: die allerschönste Straße everst!

Von Lotzorai fahren wir in Richtung San Teodoro. (Dort, das kann ich schon vorwegnehmen, hat es uns am wenigsten gefallen). Aber hier ist der Weg das Ziel. Er führt uns hinauf in das höchste Gebirge Sardiniens, in das Massiv Gennargentu. Dabei kommen wir an Bergdörfern vorbei, wo einem – nicht nur wegen der Höhenmeter – immer wieder die Luft wegbleibt wie z.B. an Baunei. Die Straße sind so eng, dass sie teilweise nur einspurig sind, es aber keine Ampeln gibt…

Die Fußballer:innen von Baunei haben immer Höhentraining!

Wir sind übrigens immer noch auf dieser außergewöhnliche SS125. Auf der andere Seite des Bergkammes schleift sich die Straße wieder hinunter zum Meer. Die Farbe der Berge, die uns umgeben, wechselt immer wieder – aber stets ist viel Grün dabei. Sanfte Hochebenen auf denen Kühe und Schafe weiden, Motorradfahrer, die auch eher die Landschaft genießen (oder einfach nur bereits müde von den unzähligen Kurven sind), Hütehunde auf der Straße und seltsame Warnschilder…

Schon mal gesehen?!

Orosei lassen wir aus Zeitgründen aus. (Fehler!) Wir wollen nach San Teodoro. Da wissen wir noch nicht, dass das der einzig wirklich arg touritistifizierte Ort unserer Route ist. Er liegt zwar an einem ganz tollen, riesigen Strand, dahinter eine Lagune mit Flamingos, aber wir fühlen uns hier nicht wohl. Also brechen wir nach nur einer Nacht wieder auf, denn so viel Zeit bleibt uns nun nicht mehr. Die Fähre zurück nach Livorno ist schon gebucht und ich möchte unbedingt noch einmal zu unserem ersten Campingplatz hier auf Sardinien zurück: Isuledda. Dort haben wir uns einen der wirklich geilen (nix premium, sondern „Bonbonniera“!) Standplätze reserviert! (Jetzt simma a schon g´scheiter ;-))

Das ist die Aussicht von unserem „Schlafzimmer-Fenster“

Mit dem Boot in die windgeschützten Buchten

Der Mann will sich unbedingt ein Boot ausborgen. Das machen wir dann auch und werden belohnt! Obwohl die Fahrt zunächst recht ruppig und kalt ist, sind die windgeschützten Buchten traumhaft! Wir sind fast ganz alleine und können Wasser, Farben und milde Spätsommertemperaturen genießen!

Die Sicht ist zwar ausgezeichnet, aber außer Steinen, Gräser und ein paar Seegurken gabs nix zu sehen.


Schreckensnacht 😱

Auf unserem lauschigen Plätzchen am Campingplatz haben wir wir es uns sehr gemütlich gemacht. Inklusive Markise… Die Wettervorhersage sprach zwar von ein paar nächtlichen Tröpfchen, aber nicht von Gewitter und schon gar nicht von sintfluartigem Schüttregen! Jedenfalls hat uns ein Mordskracher um 2h morgens aus dem Bett geschmissen: Der Regen hatte sich in der Markise gesammelt und eine der Stützen regelrecht weggesprengt. Also Mann und ich in Unterhose im Schüttregen notdürftig die Markise am Wegfliegen gehindert. Ich natürlich zu klein… Netterweise kommt uns der Nachbar – in Unterhose! – zu Hilfe. Sehr selbstlos! Wir waren alle drei patschnass und durchgefroren 🥶

Am nächsten Morgen konnten wir nur noch feststellen, dass die Markise hinüber ist. Mit Kabelbindern und Zurrgurten hat der Mann sie zumindest so befestigen können, dass wir sie auf der Rückreise nicht komplett verlieren würden.

Anfängerfehler! Werden die alte Markisenhasen jetzt sagen. Ja eh. Trotzdem sehr ärgerlich. (Man muss die Markise immer schräg runterspannen, damit das Wasser ablaufen kann.) Die war ungefähr vorher 3 Mal im Einsatz. Egal, Hauptsache niemandem ist was passiert. Und danke nochmal an den Schweizer Nachbarn, der mitten in der Nacht zur Stelle war und auch am nächsten Tag mit einer Leiter geholfen hat!

Jetzt simma fast am Ende. Nächstens zeige ich euch noch ein ganz besonderes Abschlusshighlight: Capo Testa und unsere gesamte Route. Also: Es ist noch nicht ganz vorbei. Stay tuned!

Sardinien Teil 10: ab jetzt geht´s hinauf

Sardinien Teil 10: ab jetzt geht´s hinauf

Wobei man in Sardinien eh dauernd das Gefühl hat, dass es bergauf geht…

Anmerkungen: Ich schreibe über diese nächsten Etappen wieder zuhause vor dem Bildschirm sitzend – möglich, dass es mir nun ein wenig an der Begeisterung mangelt. Das liegt überhaupt nicht an den Gegenden, durch die wir reis(t)en, sondern nur daran, dass es vorbei ist.

Eine der schönsten Straßen ever

Wenn man von Cagliari in den Norden fährt, muss man unbedingt – auch wenn einem noch so schlecht wird beim Kurvenfahren – die SS125 nehmen. Um jede Kurve taucht ein noch schöneres, noch beeindruckenderes Panaroma auf. (Und die Hundewelpen, die beim Caféstand in der Gegend von Villasimius um unsere Aufmerksamkeit buhlen haben nicht den Funken einer Chance. Unsere Augen können sich an dem Blau einfach nicht sattsehen! Hunzi hin oder her.)

Über Sinnai
Über Villasimius
Bei so einer Aussicht ist es wurscht, wenn der Café grauslich ist. Einer der ganz wenigen unter den ganz vielen, die wir getrunken haben.
Auch Vanda darf die Aussicht genießen

An der Küste des Königs

Der ganze Abschnitt bis hinauf nach Tortoli wird „Costa rei“ genannt. Nicht ohne Grund. Ein Strand neben dem anderen, sicher auch in der Hochsaison genügend Platz für alle. (Wobei mit dem WoMo möchte ich da nicht hinfahren, weil die Straßen und Gässchen in den Orten so eng sind. Aber mit dem Boot vom Wasser aus, muss das großartig sein!)

Wir fahren weiter in Richtung Tortoli. Also eigentlich heißt der „Ort“ Ortzolai. Dort lassen wir uns unter Olivenbäumen 3 Tage nieder. Mit dem Fahrrad machen wir kleiner Touren in der Umgebung, die Felsen dort sehen sehr speziell aus. (In der Warteschlange vor dem Klo spreche ich eine junge Frau an, die aus Alaska (!) hierhergekommen ist, um zu klettern! Meine erste echte Alaskerin, Alaskanerin?)


Der Strand ist auch hier riesig und ewig lang. Das Essen beim Onkel in der Pizzeria gut und preiswert. Die Tiroler (sic!) Mama führt in der Küche in strenges Regiment 👩‍🍳

Da wir nun genau gen Osten schauen, gebe ich mir den Sonnenaufgang. (Leider hab ich das Morgenrot um ein paar Minuten verpasst! Verdammte Blase!)

Mit dem Fahrrad geht´s in die nächste „echte“ Ortschaft, Santa Maria Navarrese, wo wir eine nette Strandbar unter einem riesigen Olivenbaum entdecken und ich einen – naja zwei – wirklich gute Passion-Spritz´ trinke.

Aussicht von der Bar L´Olivastro

Ein Ausflug auf die Metaebene: Die Italiener:innen und ihre Ausscheidungen

Ein Ausflug auf die Metaebene: Die Italiener:innen und ihre Ausscheidungen

(Triggerwarnung: hier geht’s um Kacki und um Müll)

Kinder haben noch ein Recht auf eine ganze Muschel. Vielleicht ist der Übergang zur geteilten ja ein Initiationsritual!

Ich weiß ja nicht, was das ist mit den Italiener:innen und ihren Häusln. Die meisten Klos hier haben keine Abschließmöglichkeiten. Man soll anklopfen. Im besten Fall steht das – auf Italienisch natürlich – an der Türe angeschrieben. Interessanterweise sind die meisten Klos hier in Sardinien barrierefrei 👍Das heißt aber auch, dass der Abstand zwischen Türe und Klomuschel dementsprechend groß ist. Kommt wer rein, der der Sprache nicht mächtig ist oder dem es einfach wurscht ist, weil er/sie schon 4 Aperitivi getrunken hat: Pech!

Aber kacken kann man auf solchen Klos eh nicht. Klobrillen sind der absolute Luxus. Die meisten Muscheln sind zudem zweigeteilt und nach vorne hin offen. Warum macht man das? Spart das Material, Reinigungskosten? Soll das andeuten, dass der italienische Penis so groß ist, dass er raussteht? Klopapier sowieso Fehlanzeige.

Auf einem Campingplatz gab es (für Männer) sogar noch Stehklos! Die kenne ich noch aus meiner Kindheit von den italienischen Raststationen (seeeehr lange her!) und meinem ersten Thailandurlaub in den 80Jahren. Ja, ist physiognomisch sicher besser als sitzen, aber was machen Menschen mit schwacher Muskulatur? Wie eklig ist es, wenn die Wurst aus 30 -50 cm Höhe ins Wasser plumpst?

Und da red ich noch gar nicht von Sauberkeit. Ist am Klo egal. Die kacken zuhause oder gar nicht oder ins Gebüsch, zu ihrem Müll.

Überall wird akribisch der Müll getrennt! Am Campingplatz steht sogar einer und überwacht, dass der Korkstoppel nicht mit ins „Glas“ geworfen wird… Und dann hauen die ihre verschnürten (sic!) Müllsäcke, ihren Sperrmüll, ihre Autoreste (am beliebtesten sind Stoßstangen), einfach alles in den Straßengraben.

Ich hab mich auf Sizilien ja schon sehr darüber aufgeregt. Aber hier ist es kaum besser!

Im 5*-Hotel natürlich nicht: ganze Muschel, Klobrett, Papier, sauber … Auch Scheißen ist eine Frage von Status.

Sardinien Teil 9: Cagliari (Casteddu auf Sardisch)

Sardinien Teil 9: Cagliari (Casteddu auf Sardisch)

Panoramabild von Cagliari

Sind wir die letzten Reisen immer unabsichtlich in große Sportveranstaltungen geraten (Milano Fußball Stadtderby, Spanien Championsleagefinale…) so war diesmal eine pro Palästina-Demo. Die Zufahrt zu unserem Stellplatz war – zunächst – unmöglich, da die Straße mit Palästina-Fahnenschwingenden Demonstrant:innen blockiert war. Die Banneraufschrift „Blocchiamo tutto“ (Wir blockieren alles) verhieß nichts Gutes. Ein bisschen opportunistisch haben wir durch Hupen und Daumen-hoch Zeichen unsere Solidarität geäußert. Wir wussten ja nicht, ob die Vermummten der ersten Reihen eh friedlich wären. Aber alles verlief peaceful, wie es einer solchen Thematik auch angemessen ist. (Vielleicht habe ich ja nicht alles, was so auf den Bannern stand, verstanden, aber ich vermisste schon die Israel-Perspektive, da war nix von „Bring-them-home“ o.ä. zu lesen… Naja, das ist ein komplett anderes Thema, das nicht hierher gehört.)

Im Kontrast zur Israel-Palästina Thematik stand im Hafen, den wir ja lange betrachten konnten, eine Mega- nein Gigayacht, die dem ukrainischen Milliardär Rinat Akhmetov gehört. Wer ein bisschen Protzspechtln möchte: Sie heißt Luminance, ist 140 Meter lang. Der Betrieb kostet ca. 50 Millionen Euro pro Jahr! Hat zwei Hubschrauberlandeplätze, ein Infinitypool und 500 Millionen Eier gekostet. Danach googlen kostet nix 😊

Tetris in echt

Wir erreichten unseren Stellplatz mit einer Stunde Verspätung. Wie die vielen Wohnmobile auf kleinsten Platz geschlichtet wurden, war beeindruckend und muss von oben wie Tetris ausgesehen haben.

A propos oben: Wer Cagliari, die sardische Hauptstadt mit 150.000 Einwohner:innen, besuchen will, muss gut zu Fuß sein – die Altstadt thront auf einem von Stadtmauern umgebenen Hügel, daher geht’s auch hier sehr viel bergauf. (Gibt auch Aufzug, wenn man´s weiß 😉) Von oben hat man eine fantastische Aussicht auf den gesamten Golf von Cagliari. In der Lagune fühlen sich Flamingos und Reiher wohl. Die Strände ziehen sich kilometerlang, die meisten sind wild und gratis.

einer der Aufzüge in die Oberstadt
Im Hintergrund sieht man die Lagune.

Ausblick auf das thyrrenische Meer


Ein marmornes Kunstwerk

Erwähnenswert ist jedenfalls die ganz außergewöhnliche Kathedrale Santa Maria di Castello: ein Marmor(Alp?-)traum! Und wer schon dort ist: Unbedingt auch die Krypta ansehen! Das Gewölbe ist mit 600 Rosetten verziert und beherbergt Grabkammern mit den Überresten von fast 300 sardischen Märtyrern (danke an Wikipedia).

relativ unscheinbar von außen…

Der Hauptraum der Krypta, links und rechts gehen noch 2 weitere kleinere Räume ab

Jede der Kammern ist mit einem solchen Bild versehen!

Nach den 22.000 Schritten, gefühlt fast alle bergauf, hab ich jedenfalls tief und fest geschlafen. (Eventuell hat auch der hiesige Weißwein mit seinen 14% dazu beigetragen…)

PS: Weil ich hier immer so über die unfreundlichen Kellner:innen abgelästert habe: Hier, im Antico Caffè, hatten wir den nettesten Kellner aller Zeiten!

Sardinien Teil 8: Von Bosa hinunter in die Hauptstadt

Sardinien Teil 8: Von Bosa hinunter in die Hauptstadt

Kurzer Serviceteil bezüglich Wetter: Die Temperaturen sind optimal! Wir haben bisher auf Sardinien nur schönes Wetter, mal ein bisschen mehr Wind, mal weniger. Es hat im Schatten so um die 25 Grad. Am Abend wird’s eher huschi, da sind eine lange Hose und ein Jackerl nicht falsch. Ideal um zu schlafen. Die Klimaanlage, die unser Bus hat, war nicht einmal in Betrieb. Das Meer ist nix für Warmduscher, aber für mindestens einen Schwumm am Tag hat´s immer noch gereicht!

Bosa ist bunt

Bosa ist ein kleines Städtchen ganz im Westen Sardiniens an der Mündung des Flusses Temo. Das Besondere an Bosa sind die bunten Häuschen, die sich an die Bergflanke anschmiegen. Oben thront das Kastell Malaspina, das eine fantastische Aussicht auf die Umgebung bietet. Es lohnt sich also durchaus, die gefühlt 748.656 Stiegen zu erklimmen. Oben zahlt man dann gerne 10 Euro für einen Audioguide, der sicher gehen tät, wenn das Internet ginge… Aber egal, die Optik entschädigt allemal (und die Sporteinheit ist auch gleich inkludiert)!

Hier wird an sehr prekären Lagen Sardiniens bekanntester Wein, der Malvasia de Bosa, eine der ältesten bekannten Trauben, angebaut. Die Weißweine hier – außer dem Vermentino – sind alle recht hochprozentig. In Alghero habe ich einen mit 14% getrunken, und das war noch der „schwache“… Die gehen rauf bis 16%! 🤯

Diese Stufen hab ich dann verweigert!

Da wir es ja nicht eilig haben, nehmen wir meistens die Panoramastraßen. Die sind teilweise wirklich extrem spektakulär!

Der nächste Campingplatz war dann eher 🙈, aber der Strand extrem. Zwar nicht zum schwimmen, aber zum Schauen! Vor allem am Morgen, wenn die Sonne langsam über die Dünen kriecht und alles mit einem goldenen Glitzer überzieht. Hach!

Und nach Bosa geht´s auf in die Hauptstadt!

Sardinien Teil 7: Runter geht´s!

Sardinien Teil 7: Runter geht´s!

Vorweg: Der Fahrradträger hält Bombe! Auch wenn das Schweißwerk Grazianos nicht seines Namens würdig ist, so hält es doch den vielen Muppeln und Löchern in den Straßen hier stand.

Auf dem Weg zu unserer nächsten Station bei Alghero machen wir einen Umweg über Capo Caccia – ein wirklich spektakulärer Felsen mit vielen alten Wachtürmen aus dem 12-16 Jahrhundert. Waren Piraten in Sicht, wurde durch ein ausgeklügeltes Lichtzeichensystem mit der befestigten Stadt kommuniziert.

Alghero selbst ist eine typische mittelgroße Stadt mit einer sehr beeindruckenden Festungsmauer und einer pittoresken Altstadt. Von unserem Campingplatz aus 2 Ortschaften weiter führte sogar ein Fahrradweg hin! Angesichts der sehr engen Landstraßen ist das wirklich ein Luxus.

Der Strand am Stellplatz „Paradise“ ist tatsächlich paradiesisch! Windgeschützt, klarstes Wasser und feinster Sand. Wie in der Werbung 🙂

Nachdem unser Fahrradanhänger-Problem gelöst war, fuhren wir weiter, um in Is Arenas Golf zu spielen. Aber das darf ich euch nicht erzählen, weil ich darüber eine Geschichte in SimplyGOLF schreiben werde… Wie ich es auch schon über Golf in Apulien getan habe. Ich kann euch nur so viel verraten: Verglichen mit anderen sind wir arme Kirchenmäuse, denn dort kommen viele Gäste mit dem Hubschrauber an…

Weiter geht´s nach Bosa. Aber zuerst muss ich mein Laptop aufladen. Weil hier gibt´s zwar WiFi, aber keinen Strom 🙈

Sardinien Teil 6: Der Nordosten

Sardinien Teil 6: Der Nordosten

Vorwort: Ich hab schon ein bisschen einen Schlagschatten 🤯🤪 Nicht wundern, wenn das ein bissl komisch daherkommt. ABER: Heute schon gelaufen (!), 4h gearbeitet, weil endlich gscheites Internet (hier bei Weitem eine Seltenheit) und einkaufen gewesen. Dabei allerdings 2 Drinks am Hauptplatz von Dings genommen. Keine Ahnung wie dieses Kaff hier heißt, irgendwas mit Massaker oder so. In the Middle of Nowhere, auf einem wirklich netten Stellplatz auf dem Weg nach Cagliari. So nett, dass wir beschlossen haben, hier 2 Nächte zu campen. Hier gibt´s auch nichts zu sehen, außer einem sehr alten Olivenbaum… Zeit für Arbeit, Duschen, Wäsche trocknen, Auto putzen, kochen!

Nichtsdestotrotz muss ich ein paar Reisetage aufholen. Daher erzähle ich euch heute von unseren ersten Tagen hier auf der Insel.

Zunächst fuhren wir von Olbia nach Golfo Aranci, einer kleinen Hafenstadt, wo wir Rast machten und eine unverschämt teure Caprese (20 Euronen für 1 kleines Mozzarella Bällchen und geschmacklose Tomaten und 2 Basilikumblättchen) aßen. Wir haben es trotzdem genossen, weil übermüdet von der Fähre und weil sehr schönes, hellblaues Meer! Hier machten wir zum ersten Mal die Erfahrung der schlechtgelaunten Kellner:innen. Da dachten wir noch, es handle sich um eine Ausnahme…

Dann fuhren wir weiter in die Gegend von Cannigione. Naiv dachten wir, es wäre kein Problem in der Nebensaison einen schönen Platz für Vanda und uns zu bekommen. Weit gefehlt! Mit Müh und Not hat man uns hinter einen Schweizer zwischen zwei Deutsche gequetscht. Was insofern schade war, als dieser Campingplatz wirklich über ganz viele großartige Plätze verfügt hätte.

Wie auch immer, wir gingen halt zu den wunderschönen Buchten, mindestens 6 verschiedene (!). Ich machte dort am Morgen Yoga (und bemerkte erst nach einer Weile, dass direkt hinter mir das Restaurant war, wo auch Frühstück serviert wurde… Naja, hatten die was zum Schauen…) Wir waren dort erstmals drin in diesem unglaublich durchsichtigem Wasser. Es hatte sicher noch 23-24 Grad. Es war herrlich!

Nach diesem Einstieg fuhren wir weiter nach Capo d´Orso, wo wir eines der Wahrzeichen der Insel besuchten. Und es hat sich wirklich ausgezahlt! Unfassbar tolle Felsformationen, grandiose Aussichten!

Über SantaTeresa della Gallura, wo es wenig gibt, außer vielen bunten Häusern und – endlich nach der Weißmehlorgie – eine Reisbowl!

Die nächste Nacht wollte wir auf einem Stellplatz verbringen, der aber leider geschlossen hatte. Also fuhren wir weiter zu einem Parkplatz direkt am Meer bei Stintino. Der Weg dahin war, wie alle Wege hier, landschaftlich sehr beeindruckend.

Wir staunten nicht schlecht, als auf diesem Parkplatz ungefähr bereits 50 WoMos geparkt waren! Wir reihten uns als 51 ein. Aber der Strand dort, hatte es wirklich in sich! Ewig erstreckte sich der weiße Kiesstrand nach links und rechts! Die Wellen brachen sich, der Wind wehte heftig und weit draußen zischten die Kitesurfer hin und her.

Saline von Stintino

Ich war tatsächlich zum 2. Mal in diesem Urlaub laufen! Das liegt nicht daran, dass ich plötzlich meine Leidenschaft dafür entdeckt hätte, aber es ist wirklich die einzige Möglichkeit, meine Weißmehl-geplagte Verdauung in Schwung zu bringen. Ich hasse Laufen! Ich habe ein wehes Knie. Trotzdem war es wunderschön!

Stintino selbst ist ein netter kleiner Ort mit wunderschönem Hafen und wahnsinnig unfreundlichen Kellnerinnen. Nach eine kleinen Rundgang machten wir uns weiter auf den Weg. Runter in die Mitte des Landes nach Alghero. Aber das erzähle ich euch, wenn ich wieder nüchtern bin 😉

Sardinien Teil 5 – Die Überfahrt: Die Moby Fantasy spielt alle Stückerl

Sardinien Teil 5 – Die Überfahrt: Die Moby Fantasy spielt alle Stückerl

Bild: Wikipedia, The Moby Fantasy in the Harbour of Livorno

Wir haben uns bewusst für eine sehr moderne Fähre entscheiden, dass sich diese allerdings als so ein feudales Schiff entpuppt, freut uns umso mehr. Viele Stunden früher parken wir unser WoMo auf einem Parkplatz beim Fährenzugang. Der Stellplatz füllt sich schnell. Kam uns unser Bus groß vor, so merken wir jetzt erst, was für ein Zwergerl wir haben. Wir sind umzingelt von meterlangen Bussen. Quasi eine deutsche Motorhome-Enklave mit Schweizer Einsprengseln.


Nach einem weiteren – nun fußläufigen – Spaziergang durch die Stadt, stellen wir uns in einer der 8 Schlangen, die sich bilden. Die Moby rauscht herein und alle zücken ihre Handys um das Ereignis zu filmen. Ein Monster legt an: 237m lang, 32 m breit, zugelassen für 2500 Passagier und 1300 PKW. Es dauert gefühlt endlos, bis der „Bauch“ keine Fahrzeuge mehr gebiert.

Auf ein geheimes Zeichen werfen alle die Motoren an! Formel-1-Start pipifax dagegen! Ein blau-silberner Schlauch verschluckt uns. Und schon sind wir gefangen bzw. geparkt in den Eingeweiden des Schiffes.

Wir suchen – nicht ganz kurz – das Freiluftdeck, wo wir uns ein Gin-Tonic genehmigen. Ein DJ legt richtig coole Music auf. Vielleicht fühlt man sich so ähnlich beim Start einer Kreuzfahrt – nur ein bisschen abgeranzter und mit weniger schlechten Gewissen.

An Deck 8 finden wir – nicht ganz leicht – unsere (1 von weiteren 440) schicke, saubere, kleine Kabine mit Bad.

Die Nacht ist ruhig aber sehr kurz. Um 5.30 reißt einen der italienische Drillsergeant per Lautsprecher aus dem Schlaf. Ich verstehe nur 1/3, selbst wenn das Englisch sein soll. Jedenfalls müssen wir raus aus den Kabinen, denn in 1,5h (!!!) landen wir an. Gleich nach der Ansage pumpert jemand an die Kabinentür. Das passiert genau 3 x mal. Liegenbleiben ist nicht.

So unsanft geweckt, stolpern wir in einen der vielen Frühstückräume, wo wir von extrem unmotivierten Menschen ein Croissant auf den Teller geknallt bekommen. (Übrigens eine Andeutung der Dienstleistungsqualität hier in Sardinien. Wir können absolut nicht nachvollziehen, warum gerade Wiener Kellner so ein schlechtes Image haben. Die Motzer sollen mal hier ein Mittagessen ohne Wein bestellen!)

So spektakulär unsere Fährenentjungferung war, so unspektakulär werden wir in Olbia ausgespuckt. Wir begeben uns auf die Suche nach einem netten Café in der Altstadt, aber um 7.30h macht dir kein Sarde einen Café! Um 8h aber schon. Das Leben beginnt hier allerdings nicht von 9.30h. Die Geschäfte sperren ohnedies erst um 10 auf.

Also pilgern wir zurück zu unseren kleinen Vanda und machen uns auf, Sardinien zu erkunden!

Breaking (sic!) News: Der Fahrradträger ist durchgebrochen!

Breaking (sic!) News: Der Fahrradträger ist durchgebrochen!

Zu allererst: Es ist nix passiert! Weder uns, noch anderen (eventuell nachfolgenden Autos oder gar Motorradfahrern 😱) und den Rädern auch nicht. Glücklicherweise hat der Mann am Campingplatz den Defekt rechtzeitig erkannt. Natürlich an einem Sonntag… Heute Montag haben wir das Teil dem Campingplatzbetreiber übergeben, der wen kennt, der schweißen kann. Hoffentlich wirklich…

Falls das nicht zu unserer Zufriedenheit geschieht, werden wir hier in den umliegenden Werften einen „saldatore“ – also Schweißer (wichtige Vokabel: Merken! Und nicht verwechseln mit „sudaticcio“, dem Schwitzer) suchen.

Nebenbei sei gesagt, dass wir es hier nicht schlecht haben. Der Campingplatz liegt nahe am Meer, es gibt annehmbare Toiletten und wenn es auch kalt sein darf, ist Duschen gratis. Warm kostet 1 Euro.

PS: Unser Zorn gilt dem WoMo-Verkäufer, der uns das Teil verkauft hat 🤬🤬🤬 Stellt euch vor, das beladene Ding wäre runtergekracht, während hinter uns ein Motorradfahrer fährt…

Service-PPS: Im ÖAMTC-Schutzbrief ist das Ding natürlich nicht enthalten, denn es ist kein fixer Bestandteil des WoMos.